Gut für die Augen? Darum sind Karotten wirklich gesund
Sind Karotten gesund für die Augen?
Die Annahme, dass Möhren die Sehkraft verbessern, ist nur teilweise korrekt. Karotten enthalten zwar jede Menge Beta-Carotin, das im Körper zu Vitamin A umgewandelt wird, und so Nachtblindheit und einer Austrocknung der Hornhaut vorbeugen kann, aber der Körper kann das Beta-Carotin nur mit Hilfe von Fett umwandeln.
Deshalb ist es wichtig, ein wenig Fett hinzuzugeben, wenn Sie Karotten zubereiten. Denn das gesunde Beta-Carotin ist fettlöslich und kann daher nur vom Körper aufgenommen werden, wenn auch Fett mit im Essen ist. Zusätzlich sollten die Möhren gut zerkleinert und gekocht werden. Das verbessert die Aufnahme von Beta-Carotin ebenfalls.
Wie viel Beta-Carotin steckt in der Karotte?
Je nach Sorte schwankt der Carotingehalt in den Wurzeln. Er kann zwischen 5 und 30 Milligramm je 100 Gramm Karottengemüse betragen. Allerdings sind Karotten nicht die einzigen Lieferanten dieses Nährstoffs.
Die folgenden Lebensmittel enthalten zum Beispiel ebenfalls viel Beta-Carotin und liefern den Grundbaustoff für die Bildung von Vitamin A im Körper:
- Spinat: 5,2 Milligramm pro 100 Gramm
- Süßkartoffeln: 8,6 Milligramm pro 100 Gramm
- Grünkohl: 5,2 Milligramm pro 100 Gramm
Fertiges Vitamin A, das sofort genutzt werden kann, steckt dagegen in diesen Nahrungsmitteln:
- Milch: 1,7 Milligramm pro 100 Gramm
- Eier: 2,6 Milligramm pro 100 Gramm
- Thunfisch: 4,5 Milligramm pro 100 Gramm
Die empfohlene Tagesdosis an Vitamin A beträgt bei erwachsenen Männern 1 Milligramm, bei Frauen sind es 0,8 Milligramm.
Das können Karotten wirklich für den Körper tun
In Karotten steckt jedoch nicht nur Vitamin A. Die bunten Möhren enthalten auch besonders viele B-Vitamine wie B6, B1 und B2. Vitamine der B-Gruppe regeln unter anderem den Energiehaushalt des Körpers.
Durch ihren hohen Vitamin-C-Gehalt von 2,3 Milligramm pro 100 Gramm sind Karotten außerdem in der Lage, die Abwehrkräfte zu stärken. Das in ihnen enthaltene Vitamin E unterstützt ebenfalls die Gesundheit, in dem es freie Radikale – kurzlebige, aggressive Sauerstoff-Verbindungen, die Krebs verursachen sollen – bindet und neutralisiert. In Möhren sind 3,6 Milligramm Vitamin E enthalten.
Und was steckt sonst noch drin?
Je 100 Gramm sind durchschnittlich folgende Mineralstoffe und Spurenelemente in Karotten enthalten:
- 328 Milligramm Kalium: Reguliert den Wasserhaushalt.
- 36 Milligramm Phosphor: Stabilisiert Knochen und Zähne.
- 35 Milligramm Kalzium: Stabilisiert ebenfalls Knochen und Zähne.
- 13 Milligramm Magnesium: Wird im Körper zum Muskelaufbau genutzt.
- 0,3 Milligramm Eisen: Transportiert Sauerstoff in den roten Blutkörperchen.
- 0,3 Milligramm Zink: Zuständig für Wachstum, Insulinspeicherung und Eiweißsynthese.
Wie viele Karotten sind gesund?
Laut einer Studie der British Newcastle University Schools of Agriculture soll der in Karotten enthaltene Pflanzenstoff Falcarinol sogar vor Krebs schützen. Aber wie viele Möhren muss man dann essen, um gesund zu bleiben? Pro 80 Gramm Gemüse am Tag sinkt das Risiko für Mund-, Rachen-, Kehlkopf- oder Speiseröhrenkrebs laut Studie durchschnittlich um neun Prozent. Das entspricht schon einer einzigen Möhre. Wer 300 Gramm und mehr pro Tag isst, reduziert sein Risiko um etwa 35 Prozent. Generell gilt: Wer sich abwechslungsreich und vielseitig ernährt, lebt gesünder.
Abnehmen durch Möhren
Karotten sind nicht nur gesund, sie helfen auch beim Abnehmen. Mit nur 26 Kilokalorien sind Möhren ausgesprochen kalorienarm. Ein näherer Blick auf ihre Nährwerte zeigt, dass Karotten zu den besonders gesunden Gemüsesorten zählen und auch während einer Diät für die optimale Versorgung des Körpers genutzt werden können.
In 100 Gramm Rüben stecken im Durchschnitt:
- 0,2 Gramm Fett
- 1 Gramm Eiweiß
- 4,8 Gramm Kohlenhydrate
- 3,6 Gramm Ballaststoffe
Durch die Ballaststoffe mache Möhren lange satt, Proteine und Kohlenhydrate sorgen für genug Energie. Wer abnehmen möchte, kann beispielsweise eine Mahlzeit durch einen Möhren-Snack wie Salat, Suppe oder Eintopf ersetzen und spart so Kalorien. Auch als kleine Zwischenmahlzeit gegen Hungerattacken eignet sich das Gemüse.
Karotten lieber roh oder gekocht?
Solange das Gemüse schonend zubereitet wird, zum Beispiel durch Dünsten bei niedrigen Temperaturen, werden die wertvollen Inhaltsstoffe nicht zerstört und die Karotten bleiben gesund. Aber auch roh verzehrt sind sie ein echter Gewinn für das körperliche Wohlbefinden. Ob roh oder gekocht ist also eine Frage des Geschmacks, beide Varianten sind gesund.
Kann man das Karottengrün auch essen?
Überraschend: Auch das Karottengrün ist gesund und kann bedenkenlos gegessen werden. Allerdings sollten Sie entweder Bio kaufen oder eventuelle Pestizidrückstände durch gründliches Waschen entfernen. Als Petersilieersatz schmeckt es im Salat oder der Suppe. Gekocht erinnert es geschmacklich an Spinat.