Behandlung von Keuchhusten: Medikamente und Ruhe in Kombination
Medikamentöse Therapie
Wird der Keuchhusten frühzeitig diagnostiziert, verschreibt der Arzt in der Regel ein geeignetes Antibiotikum mit Wirkstoffen wie Azithromycin, Erythromycin oder Clarithromycin. Das Antibiotikum tötet die Bakterien ab, wodurch die Toxinproduktion durch die Stoffwechselprodukte der Bakterien nachhaltig eingedämmt wird. Die Hustenanfälle können dennoch stark zu Tage treten, da sich die Toxine auf die Flimmerhärchen der Bronchien auswirken, welche sich erst wieder erholen müssen. Die Toxine müssen zudem vom Körper abgebaut werden.
Kochsalz-Inhalation für leichteres Atmen
Neben der medikamentösen Behandlung kann das Inhalieren mit Kochsalzlösung den angegriffenen Atemwegen Entlastung verschaffen. Für ältere Patienten kann hierfür das Hausmittel der heißen Wasserschüssel mit etwas Meersalz Linderung bringen, für kleine Kinder und Babys ein medizinisches Inhalationsgerät ohne Verbrühungsgefahr zum Einsatz kommen. Der Inhalator vernebelt die Flüssigkeit dabei in kleinste Wassertröpfchen, die tief in die Bronchien eindringen und somit ein Abhusten der Sekrete erleichtern.
Schonung für kleine und große Patienten wichtige
In der Genesungszeit sollten die Patienten nachhaltig geschont werden. Ausreichende Flüssigkeitszufuhr sowie leichte, aber ausgewogene Kost sollten dabei ebenso zu den Standards gehören wie Ruhephasen. Da vor allem Kinder an Keuchhusten erkranken, sollten die kleinen Patienten mit ruhigen Spielen und Beschäftigungen wie Lesen/Vorlesen abgelenkt werden. Anstrengungen, auch positiver Art, sollten vermieden werden. Spaziergänge an der frischen Luft sind hingegen zu begrüßen, da die Frischluft den Atemwegen guttut. Vom Besuch in Kindergarten und Schule ist hingegen abzusehen, ebenso wie erwachsene Patienten während der Ansteckungszeit von ca. 10 bis 14 Tagen unbedingt zu Hause bleiben sollten.
Säuglinge und immungeschwächte Menschen bevorzugt im Krankenhaus behandeln
Säuglinge, Babys und Menschen mit einem geschwächten Immunsystem sollten bei einer Keuchhusten-Erkrankung ebenso wie alte Menschen im Krankenhaus behandelt werden. Hintergrund für die stationäre Keuchhusten-Behandlung ist der gegebenenfalls notwendige Bedarf, die entstehende Atemnot zu lindern, Sekrete aus der Lunge abzusaugen oder bei Komplikationen wie weiteren Infekten rechtzeitig reagieren zu können.
Prävention: Impfung gegen Keuchhusten
Für Babys ab dem 2. Lebensmonat und Kinder wird nach STIKO die Impfung gegen Keuchhusten als Bestandteil einer Dreifach-Impfung im Verbund mit Tetanus und Diphtherie empfohlen. Die Impfung eignet sich jedoch auch für Erwachsene, insbesondere solche, die im Berufsalltag mit vielen Menschen in Kontakt kommen. Auffrischungen sind nach ca. 5 Jahren jeweils sinnvoll, um einen ähnlichen Schutz vor einer Neuerkrankung an Keuchhusten zu erzielen, wie er nach einer gut ausgeheilten Erkrankung entsteht.