Chronisch Lymphatische Leukämie: Symptome und Behandlung des malignen Lymphoms
Was ist eine Chronisch Lymphatische Leukämie?
Die Chronisch Lymphatische Leukämie ist eine Blutkrebsart, die das lymphatische System des Körpers befällt, und gehört somit zu den malignen Lymphomen. Lymphknoten, Milz, Leber und manchmal auch das Knochenmark können davon betroffen sein, die meisten Krebszellen befinden sich jedoch im fließenden Blut. Eine CLL nimmt für gewöhnlich einen sehr langsamen Verlauf; nach und nach mutieren sogenannte B-Lymphozyten, die zu den weißen Blutkörperchen gehören und mit für das körpereigene Immunsystem zuständig sind, zu Leukämiezellen.
Die Krebszellen vermehren sich unkontrolliert und verdrängen die gesunden B-Lymphozyten sowie andere im Knochenmark gebildete Blutzellen. Es kommt zu einem Mangel an roten Blutkörperchen und Blutplättchen sowie an gesunden weißen Blutkörperchen, sodass das Immunsystem stark geschwächt und der Körper anfälliger für alle möglichen Infekte wird.
Vergrößerte Lymphknoten als Symptom für die Krebserkrankung
Die Symptome einer CLL machen sich in den meisten Fällen erst spät bemerkbar. Zunächst fallen geschwollene Lymphknoten als charakteristisches Anzeichen für die Krebserkrankung auf, die jedoch keine Schmerzen verursachen. Im weiteren Verlauf, wenn die Leukämiezellen deutlich die Oberhand gewinnen, lässt die körpereigene Abwehr immer stärker nach.
Betroffene sind häufig krank, erkältet oder leiden an anderen Infekten, sie fühlen sich generell schwach, abgeschlagen und erschöpft, sind ständig müde und blass. Manchmal kommt noch eine erhöhte Blutungsneigung dazu, mit vermehrtem Nasenbluten oder häufigen Blutergüssen. Hin und wieder treten neben den genannten CLL-Symptomen auch verstärkter Nachtschweiß, Fieber und eine auffällige Gewichtsabnahme auf.
Sollte Sie mehrere dieser Symptome bei sich feststellen, suchen Sie zur Abklärung am besten Ihren Hausarzt auf. Spezialisten in Ihrer Nähe finden Sie direkt unter diesem Artikel.
Diagnose des malignen Lymphoms
Aufgrund der Symptomfreiheit in der Anfangsphase wird die Chronisch Lymphatische Leukämie oft durch Zufall entdeckt, etwa, wenn Patienten wegen uneindeutiger Beschwerden oder im Rahmen einer Vorsorgeuntersuchung bei ihrem Arzt einen Bluttest machen lassen. Im Blutbild der Betroffenen lässt sich erkennen, dass die Blutplättchen und roten Blutkörperchen deutlich in ihrer Anzahl reduziert sind und die Gesamtzahl weißer Blutkörperchen erhöht ist. Bei einer weiteren Untersuchung des Bluts, einer sogenannten Immunphänotypisierung, fällt dann auf, dass viele der weißen Blutkörperchen spezielle Merkmale an der Zelloberfläche aufweisen, die verhindern, dass die Zellen Krankheitserreger abwehren können, und die typisch für CLL sind.
Darüber hinaus tastet der Arzt bei Verdacht auf eine CLL Ihre Lymphknoten, die Milz und Leber ab, um zu prüfen, ob diese vergrößert sind. Bei der Untersuchung innerer Organe kann zusätzlich eine Ultraschalluntersuchung oder eine Computertomografie sinnvoll sein. Ein ausführliches Gespräch über bestehende Beschwerden und mögliche Risikofaktoren liefert weitere Hinweise auf eine Chronisch Lymphatische Leukämie.
Chronisch Lymphatische Leukämie behandeln mit Chemotherapie
Solange die Beschwerden für den Patienten erträglich bleiben, warten Ärzte üblicherweise erst einmal ab, bevor sie sich für eine Behandlung der CLL entscheiden. Eine regelmäßige Kontrolle ist jedoch wichtig, damit der Arzt den Verlauf der Krankheit im Auge behalten und rechtzeitig einschreiten kann, wenn sich der Zustand des Patienten verschlechtert. Kommt es zu unklaren Veränderungen im Blutbild, wird eventuell eine Untersuchung des Knochenmarks notwendig.
Verschlimmert sich die Krebserkrankung, leitet der Arzt eine Chemotherapie mit Tabletten und Infusionen beziehungsweise Spritzen ein. Dabei kommt es darauf an, wie schwer die Symptome sind und wie jung oder alt der Patient ist. Meistens tritt die Chronisch Lymphatische Leukämie erst im höheren Lebensalter auf, doch manchmal ereilt sie auch jüngere Menschen. Ist dies der Fall, versuchen Ärzte mit einer intensiven Chemotherapie, die krankhaft veränderten Zellen vollständig zu beseitigen.
Bei älteren Patienten gehen die behandelnden Ärzte behutsamer vor, die Chemotherapie fällt milder aus und zielt darauf ab, die Krankheit im Zaum zu halten, nicht, sie vollständig zu heilen. Dies hat den Vorteil, dass die Betroffenen, die durch das Alter ohnehin schon geschwächt sind, nicht mit so starken Nebenwirkungen zu kämpfen haben, gleichzeitig aber nicht unter der CLL leiden.
CLL-Therapie: Weitere Möglichkeiten
Die Chemotherapie lässt sich unter Umständen mit einer Antikörpertherapie ergänzen oder durch sie ersetzen, falls Patienten nicht ausreichend auf die Standardbehandlung ansprechen oder eine Chemotherapie für sie nicht infrage kommt. Der Antikörper Rituximab unterstützt die Chemotherapie, indem er die Merkmale an der Oberfläche der Leukämiezellen angreift und zerstört, sodass die Medikamente besser wirken können. Der monoklonale Antikörper Alemtuzumab hingegen kommt auch ohne Chemotherapie an sein Ziel, die erkrankten Zellen zu beseitigen. Selbst, wenn er nicht alle Krebszellen erwischt, kann er den Verlauf der Krankheit bremsen.
So oder so ist die Behandlung einer CLL langfristig angelegt, das heißt, die Patienten müssen sich zur ambulanten Therapie und Kontrolle regelmäßig über mehrere Jahre hinweg zum Arzt begeben. Des Weiteren braucht das Immunsystem Unterstützung, zur Not mit Antibiotika. Eine gesunde Lebensführung und Ernährung sowie ausreichend Schlaf und Entspannung tragen in jedem Fall zum Wohlbefinden Betroffener bei.