Eingewachsener Zehennagel: OP oder Selbstbehandlung – was tun?
Ursachen: Wie kommt es zu eingewachsenen Zehennägeln?
Eingewachsene Zehennägel entstehen oft durch zu enge Schuhe oder falsches Nagelschneiden. Dadurch wächst der Nagel nicht vollständig über den Zehenrand hinaus, sondern an den Seiten in die Haut hinein. Werden die Fußnägel daraufhin kurz und rund abgeschnitten, beginnt ein Teufelskreis. Die Nägel wachsen dann meist noch tiefer in die Haut ein.
Ein Risikofaktor ist zudem starkes Schwitzen an den Füßen. Dies kann unter anderem auftreten, wenn Socken oder Schuhe aus nicht atmungsaktivem Material bestehen. Dadurch wird die den Nagel umgebende Haut weicher, sodass der Fußnagel leichter einwachsen kann.
Unter Umständen kann auch eine genetische Veranlagung das Risiko für eingewachsene Fußnägel erhöhen. In diesen Fällen ist das Nagelbett von Geburt an verbreitert. Bestimmte Stoffwechsel- oder Durchblutungsstörungen können wiederum eine Neigung zu Rollnägeln zur Folge haben. Dabei ist die Nagelplatte von vornherein gekrümmt, sodass sich die Nagelränder quasi in die Haut einrollen.
Symptome und Folgen: Schmerzen und Entzündungen
Die Symptome eingewachsener Zehennägel sind bereits im Anfangsstadium leicht zu erkennen. Die Ecken des Nagelrands dringen in die Haut ein, die Folgen sind Schmerzen – vor allem, wenn Druck auf die betroffenen Stellen ausgeübt wird.
Im weiteren Verlauf kann sich die Haut an der Stelle des eingewachsenen Nagels entzünden. Dies macht sich durch Rötungen, Schwellungen und Eiter bemerkbar. Meistens sind Zehennägel von dem Problem betroffen, seltener die Fingernägel.
Eingewachsene Zehennägel selbst behandeln: Hausmittel und Tipps
Ist der Fußnagel noch nicht sehr tief eingewachsen oder wollen Sie einer solchen Entwicklung vorbeugen, helfen die folgenden Maßnahmen:
- Druck vermeiden: Sobald Sie einen ersten Druckschmerz bemerken, sollten Sie die betroffene Stelle unbedingt vor weiterem Druck schützen. Verzichten Sie zum Beispiel auf zu enge Schuhe.
- Entzündung verhindern: Um einer Entzündung vorzubeugen, ist eine gute Pflege des eingewachsenen Nagels wichtig. Empfehlenswert ist ein warmes Fußbad, das Haut und Nägel weicher werden lässt. Desinfizieren Sie die betroffene Stelle anschließend und tragen Sie bei Bedarf ein wenig Wund- oder Heilsalbe auf, bevor Sie zum Schutz ein Pflaster aufkleben.
- Vorsicht beim Schneiden: Eine falsche Fußpflege ist oft schuld daran, dass Nägel ins Gewebe eindringen. Daher ist es wichtig, die Zehennägel richtig zu schneiden. Denken Sie dran: Fingernägel werden rund, Fußnägel gerade geschnitten! So kann der Nagel nicht so einfach ins Nagelbett einwachsen.
Fußnagel eingewachsen: Welcher Arzt hilft?
Wenn die Selbstbehandlung nicht gegen den eingewachsenen Nagel hilft oder Zeichen einer Entzündung sichtbar werden, empfiehlt sich eine fachgerechte Behandlung beim Experten. Je nach Schweregrad sind hier professionelle Fußpfleger (Podologen) oder Fachärzte gefragt.
In leichten Fällen reicht es aus, wenn der Podologe eine Tamponade unter die Nagelecken schiebt. Außerdem kann er eingewachsene Nägel tapen. Dabei schiebt er einen Pflasterstreifen zwischen Nagel und Nagelwall, sodass die eingewachsenen Nagelecken aus der Haut herausgehoben werden.
In schwereren Fällen kann der Podologe bei eingewachsenen Zehennägeln eine Spange an der betroffenen Stelle einsetzen. Die sogenannte Nagelkorrekturspange sorgt dafür, dass der Nagel gerade nachwächst. Diese Behandlung kann allerdings 6 bis 12 Monate dauern – so lange, bis der Nagel vollständig mit freiem Nagelrand nachgewachsen ist.
Eine OP ist in der Regel die letzte Option, wenn alle anderen Maßnahmen fehlgeschlagen sind. Wenden Sie sich hierfür an einen Hautarzt oder einen Fußchirurgen. Die betroffene Stelle wird lokal betäubt, bevor der Chirurg oder Arzt die eingewachsenen Nagelecken herausschneidet. Damit der Nagel nach der OP nicht wieder einwächst, sind eine sorgfältige Wundversorgung und regelmäßige Kontrollen wichtig.