Lebensmittel haltbar machen: Einlegen, Einkochen, Einfrieren - so gelingt´s
© meteo021/ Thinkstock
Letztes Update am: 

Lebensmittel haltbar machen: Einlegen, Einkochen, Einfrieren - so gelingt´s

Zu viel frisches Gemüse eingekauft? Länger haltbar wird es durch Einkochen, Einlegen, Fermentieren und Einfrieren. Und der Vorratsschrank ist gefüllt, wenn es mal schnell gehen muss. Lebensmittel haltbar machen: Die besten Tipps.

Obst und Gemüse haltbar machen: die Methoden

Welke Blätter, Schimmel, faule Stellen: Vor allem Obst und Gemüse werden oft weggeworfen. Besser als die Mülltonne ist das Einmachglas. Es gibt verschiedene Methoden, um Obst und Gemüse haltbar zu machen.

  • Einkochen: Hitze tötet Mikroorganismen ab.
  • Einlegen: Zucker, Salz, Essig und andere Substanzen hemmen die Vermehrung von Mikroorganismen beziehungsweise töten sie ab.
  • Fermentieren: Salz lässt Milchsäure entstehen, die das Gemüse haltbar macht. Schlechte Bakterien werden gehemmt.
  • Einfrieren: Minustemperaturen hemmen die Entwicklung und Vermehrung von Mikroorganismen - töten sie aber nicht ganz ab.

Einkochen: Hitze bekämpft Bakterien

Einkochen, auch Einwecken und Einmachen genannt, beschreibt das Erhitzen von Lebensmitteln zwischen 75 bis 100 Grad Celsius. Mikroorganismen werden dabei abgetötet. Die heißen Lebensmittel werden in Gläser gefüllt oder zusammen mit diesen erhitzt und anschließend fest verschlossen. Beim Abkühlen zieht sich der Deckel des Gefäßes fest zu, sodass weder Luft noch Keime von außen in das Glas eindringen können. Die Vorräte sind ein Jahr – und oft sogar länger – haltbar.

Die wohl bekannteste Einkoch-Variante ist Marmelade einwecken. Auch Apfelmus und Apfelkompott sowie Pflaumenkompott zählen zu den beliebten süßen Einmach-Leckereien.

Vitamine und Einkochen
Eingekochtes Obst verliert beim Einkochen etwa 40 Prozent seines Vitamin C-Gehalts, Gemüse 60 Prozent.

Die wichtigsten Tipps fürs Einkochen

Damit das Einkochen gelingt und Sie lange Freude an Ihren Vorräten haben, sollten Sie fünf Tipps beherzigen:

  • Achten Sie darauf, dass Weckgläser und Deckel sauber sind. Am besten reinigen Sie diese kurz vor der Verwendung und spülen Sie mit kochendem Wasser aus.
  • Kochen Sie das Kochgut ausreichend lange und halten Sie sich an die Rezeptempfehlungen.
  • Füllen Sie die Gläser möglichst voll und achten Sie darauf, dass Obst und Gemüse mit der Flüssigkeit bedeckt sind.
  • Kontrollieren Sie nach dem Befüllen der Gläser, ob Sie gekleckert haben. Rückstände am Rand des Glases begünstigen die Schimmelbildung und können verhindern, dass die Gläser beim Abkühlen richtig verschließen.
  • Bewahren Sie Eingemachtes kühl und dunkel auf.

Einlegen mit Zucker, Essig, und Salz

Beim Einlegen werden Obst und Gemüse in Zucker, Essig oder Salz eingelegt. In Essig eingelegte Gurken beispielsweise gehören zu den beliebtesten eingelegten Gemüsesorten, ebenso rote Beete und Kürbis. Eingelegtes ist viele Monate bis zu einigen Jahren haltbar.

Einlegen in Öl?
In Öl Eingelegtes schmeckt sehr lecker – hält aber nur kurze Zeit. Das Öl schließt das Gemüse luftdicht ab, verhindert aber nicht die Bildung von Mikroorganismen. Wer Gemüse in Öl einlegen möchte, sollte es im Kühlschrank aufbewahren und zeitnah verzehren. Wer gekochtes Gemüse in Öl einlegt, verlängert die Haltbarkeit.

Die wichtigsten Tipps fürs Einlegen

Damit das Einlegen gelingt und Sie lange Freude an Ihren Vorräten haben, sollten Sie fünf Tipps beherzigen:

  • Reinigen Sie die Gläser gründlich und spülen Sie mit kochendem Wasser nach, damit die Gefäße keimfrei sind.
  • Füllen Sie den Sud aus Salz, Zucker, Essig oder Öl möglichst bis zum Rand des Gefäßes.
  • Wenn Sie das Gemüse vorher, kochen reduzieren Sie Mikroorganismen.
  • Gießen Sie den Sud möglichst heiß über das Gemüse und Obst.
  • Lagern Sie Eingelegtes kühl und dunkel.

Fermentieren: Salz tötet Mikroorganismen ab

Beim Fermentieren werden Lebensmittel mit Salz vermengt. Dabei entsteht Milchsäure, die zu gären beginnt. Meist wird Gemüse - häufig Kohl - kleingeraspelt und mit Salz vermengt. 

Einfrieren: Vorratshaltung bei Minusgraden

Wer es unkompliziert mag, kann Gemüse und Obst einfach einfrieren. Welche Obstsorten gut geeignet sind, welche bei Minusgraden matschig werden und was es beim Einfrieren noch zu beachten gilt, finden Sie in unserem Artikel „Lebensmittel einfrieren: Sichere Tipps für die Tiefkühltruhe“.

Lebensmittel haltbar machen

Die verschiedenen Methoden, um Obst und Gemüse länger haltbar zu machen, eignen sich, wenn

  • Sie zu viel eingekauft haben,
  • von einer Feier noch etwas übrig ist,
  • Sie in Urlaub fahren,
  • Sie leckere Vorräte haben möchten.
Disclaimer: Dieser Text enthält nur allgemeine Hinweise und ist nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung geeignet. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen. Alle individuellen Fragen, die Sie zu Ihrer Erkrankung oder Therapie haben, besprechen Sie mit Ihrem behandelnden Arzt.
AL
Ann-Kathrin Landzettel
Autor/-in
Ann-Kathrin Landzettel M. A. ist Gesundheitsjournalistin aus Leidenschaft. Vor allem zwei Fragen treiben die geprüfte Gesundheits- und Präventionsberaterin an: Wie können wir lange gesund bleiben – und wie im Krankheitsfall wieder gesund werden? Antworten findet sie unter anderem im intensiven Austausch mit Ärztinnen und Ärzten sowie in persönlichen Gesprächen mit Patientinnen und Patienten. Seit fast zehn Jahren gibt sie dieses Wissen rund um Gesundheit, Medizin, Ernährung und Fitness an ihre Leserinnen und Leser weiter.
Ann-Kathrin Landzettel
Wie finden Sie diesen Artikel?