Nierensteine: Wie Schmerzen in den Nieren behandelt werden
Nierenstein Behandlung: Kleine Steine bleiben oft unbemerkt
Im menschlichen Urin sind immer Salze gelöst. Kristallisieren sich die Substanzen aus und lagern sich ab, bilden sie kleine Steinchen (Konkremente), die in der Niere liegen und häufig nicht einmal bemerkt werden, weil sie zu winzig sind und keine Beschwerden verursachen. Häufig werden solche Exemplare nur durch Zufall bei Ultraschalluntersuchungen entdeckt. Verursachen die Konkremente keine Schmerzen, müssen sie auch nicht behandelt werden. Eine operative Steinentfernung ist hier also nicht zwingend notwendig. Betroffene sollten dennoch regelmäßig zum Arzt gehen und die Steine überprüfen lassen, damit sie nicht doch irgendwann zu Komplikationen führen.
Nierensteine Schmerzen: Warum Nierensteine so starke Schmerzen auslösen können
Bis zu einer Größe von rund vier Millimetern können Nierensteine von selbst über den Harn ausgeschieden werden. Allerdings ist das oftmals mit Schmerzen verbunden, da die Nierensteine hart und scharfkantig sind und entsprechend den Harnleiter reizen. Das Leiden ist bei kleinen Harnleitersteinen jedoch nur von kurzer Dauer. Sind die Kristalle aber so weit angewachsen, dass sie sich im Harnleiter verkanten, funktioniert der Abgang nicht mehr reibungslos. Große Harnleitersteine verursachen Schmerzen, die nur schwer zu ertragen sind. Sie verletzen das Gewebe im Harnleiter und sind oft Ursache für Blut im Urin oder für Harnwegsinfektionen.
Nierenstein Behandlung: Schmerzen in Wellen bei Nierensteinen
Hat sich ein Stein erst einmal verkantet, löst jede weitere Bewegung extrem starke Schmerzen aus, die sich über einen Zeitraum von 15 bis 30 Minuten noch bedeutend steigern können. Je nachdem, wo der Nierenstein liegt, strahlen die Schmerzen in die Seiten des unteren Bauchbereichs, in die Leisten- und Genitalgegend oder lösen starke Rückenschmerzen aus. Man nennt diesen Schmerz auch Nierenkolik. Die Kolik geht mit starkem Harndrang einher, es können auch ein Darmverschluss sowie Übelkeit bis hin zum Erbrechen hinzukommen. Treten außerdem auch noch Schüttelfrost und Fieber auf, handelt es sich um einen Notfall: Dann haben die Steine mit großer Wahrscheinlichkeit auch eine schwere Harnwegsinfektion ausgelöst. In diesem Fall sollten Sie umgehend einen Arzt aufsuchen. Praxen in Ihrer Nähe, die sich auf Nierenproblematiken spezialisiert haben, finden Sie unterhalb des Artikels.
Was tun gegen Nierensteine? Konservative Maßnahmen zur Nierenstein Behandlung
Viele fragen sich bei Nierensteinen: Was tun? Sind die Schmerzen durch die Nierensteine nicht zu schlimm, ist oft nicht einmal eine weitreichende Behandlung notwendig. In so einem Fall sollten Patienten viel Flüssigkeit zu sich nehmen, allerdings keinen Alkohol, keinen Kaffee und keine zuckerhaltigen Getränke. So spülen sie Ihre Nieren durch und sorgen dafür, dass die Nierensteine ohne zu große Schmerzen abtransportiert werden. Warme Bäder, Heizdecken oder Wärmflaschen unterstützen diesen Vorgang. Auch Bewegung wie Sport und Treppensteigen wirkt sich positiv aus.
Bei der Ernährung sollten Betroffene wenig Fleisch und Kochsalz, dafür aber umso mehr Obst und Gemüse sowie Vollkornprodukte zu sich nehmen. Ein Arzt kann weitere Empfehlungen geben, je nachdem, woraus die Nierensteine zum größten Teil bestehen. Gegebenenfalls sollten Nierensteinpatienten auch Übergewicht abbauen. Gegen akute Krämpfe und Schmerzen können verschiedene schmerzstillende Mittel verschrieben werden. Bestimmte Arzneien helfen auch bei der Auflösung der Steine. Dieses Verfahren nennt man Litholyse.
Nierensteinbehandlung: Bei starken Schmerzen Nierensteine zertrümmern
Sind die Steine zu groß, um von selbst abzugehen, kann der Arzt ihre Lage mit dem Ultraschallgerät genau feststellen. Die Steinentfernung erfolgt dann meist im Rahmen einer extrakorporalen Stoßwellen-Lithotripsie (ESWL), bei der mechanische Druckwellen auf diesen Punkt ausgerichtet werden, die die Kristalle zertrümmern können. Die kleinen Einzelteile können dann über den Urin ausgeschieden werden.
Nierensteinentfernung: Perkutane Nephrolithotomie (PCNL)
Eine weitere Methode zur Nierenstein Behandlung ist die sogenannte Perkutane Nephrolithotomie (PCNL). Bei der PCNL handelt es sich um eine radiologisch kontrollierte Punktion der Niere, bei der unter Einsatz einer Lasersonde die Nierensteine gezielt zertrümmert werden. So wird ein Punktionskanal geschaffen, mit dem sich die behandelnden Ärzte Zugang zum Hohlraum des Nierenbeckens verschaffen. Anschließend werden die Konkremente gezielt zertrümmert. Anschließend werden die Steine aus dem Nierenbecken entfernt.
Nierenstein Behandlung: Operative Steinentfernung bei Schmerzen in den Harnwegen (Ureterorenoskopie)
Vor allem bei Nierensteinen, die Schmerzen im Harnleiter verursachen, benutzt der Arzt im Rahmen einer Ureterorenoskopie häufig ein Endoskop. Das schiebt er über die Harnröhre und die Harnblase bis zum Harnleiter, wo der Stein festsitzt. Eine winzige Kamera zeigt ihm den Weg. Die Steine werden dann mittels Lasersonde zertrümmert, und die Bruchstücke mit Fangkörbchen und kleine Zangen entfernt. Da die Harnwege meist bereits durch den Stein beschädigt sind, setzt der Arzt nach der Steinentfernung bei Bedarf eine Schiene ein, um den reibungslosen Urinabfluss zu gewährleisten. Sie kann eine bis zwei Wochen später bei einem ambulanten Termin wieder entfernt werden.
Werden die Schmerzen durch Nierensteine von einem Zentimeter Größe oder mehr hervorgerufen, nimmt der Arzt meist eine minimalinvasive endoskopische Operation vor: Der Patient bekommt eine Vollnarkose, und dann wird ein etwa ein Zentimeter langer Schnitt unterhalb des Rippenbogens angesetzt. Der Arzt legt einen Punktionskanal zur Niere, um ein Endoskop anzulegen. Die Steinentfernung erfolgt dann, indem der Stein mittels Lasersonde zertrümmert und die Bruchstücke über das Endoskop entfernt wird.
Nierensteine entfernen: Wie lange im Krankenhaus?
Viele fragen sich nach dem Nierensteine entfernen: "Wie lange im Krankenhaus?". Pauschal lässt sich das nicht beantworten, da nicht bei jeder Steinentfernung ein längerer Krankenhausaufenthalt notwendig ist. Bei einer ambulanten Steinentfernung können Sie meist direkt nach der Behandlung nach Hause gehen. Wichtig ist hier allerdings, dass Sie nach einer Narkose kein Fahrzeug bedienen. Auch empfiehlt es sich nicht, alleine Zuhause zu sein. Grundsätzlich gilt: Je nach Art des operativen Eingriffs gelten unterschiedliche Maßnahmen, die Sie individuell mit Ihrem zuständigen Arzt abklären sollten.