Was ist Nasenöl?
Was ist Nasenöl?
Nasenöl wird zur Nasenpflege verwendet. Es soll die Nasenschleimhäute befeuchten, Reizungen lindern und helfen, die Nase von Sekret-Verkrustungen zu reinigen. Anders als feste Nasensalben sind Nasenöle flüssiger und die Anwendung ist ähnlich wie bei Nasentropfen: Sie können an der oberen Schleimhaut benutzt werden – aber auch einfach nur, um die äußere Nase und den inneren Naseneingang zu pflegen. Das kann besonders dann angenehm sein, wenn die Nase durch häufiges Schnäuzen wund und gereizt ist.
Wie wirkt Nasenöl?
Nasenöl enthält eine Reihe pflegender Wirkstoffe, welche die Nase und deren Schleimhäute bei der Regeneration unterstützen sollen. Schwellungen sollen gelindert und das Durchatmen so erleichtert werden. Außerdem können Nasenöle helfen, Krusten und Borken in der Nase zu lösen. Nasenöle sind somit für die Anwendung bei Schnupfen, bei trockener Nase und zur Nasenpflege im Allgemeinen gedacht. Auch nach Operationen im Nasenbereich finden Nasenöle Anwendung.
Welche Öle sind in Nasenöl?
Nasenöle enthalten unterschiedliche Öle – je nach Hersteller. Zu den häufig eingesetzten Ölen und anderen Inhaltstoffen in Nasenöl gehören:
- Sojaöl
- Sesamöl
- Erdnussöl
- ätherische Öle wie Pfefferminzöl und Eukalyptusöl
- Kräuterauszüge von Kamille, Calendula, Thymian und Kräutern
Nasenöl richtig anwenden
Nasenöl wird über eine Pipette oder als Spray in die Nase gegeben. Pro Nasenloch sind das zwei bis drei Tropfen. Ein sanftes Massieren der äußeren Nasenflügel hilft, das Nasenöl auf den inneren Nasenschleimhäuten zu verteilen. Achtung: Nehmen Sie erst nach dem Entfernen der Pipette aus der Nase den Druck vom Gummisauger, um eine Verunreinigung des Arzneimittels zu vermeiden.
Nasenöl nicht immer unbedenklich: HNO-Arzt fragen
Fragen Sie vor der Anwendung von Nasenöl Ihren Hals-Nasen-Ohrenarzt, wie häufig und wie lange Sie das Nasenöl anwenden können – und ob etwas gegen die Verwendung spricht. Vor allem wenn Sie weitere Erkrankungen haben oder Medikamente einnehmen müssen, sollten Sie die Verwendung von Nasenöl mit einem HNO-Arzt abstimmen, um das Risiko für Neben- und Wechselwirkungen zu senken. Fragen Sie auch beim Kauf in der Apotheke nach, worauf Sie bei dem jeweiligen Nasenöl achten müssen.
Wichtig: Nach Anbruch des Nasenöls ist es etwa sechs Wochen haltbar und sollte nach Ablauf nicht mehr verwendet werden. Auch wenn das Öl trüb wird, unangenehm riecht oder sich anderweitig verändert, sollten Sie es nicht mehr benutzen.
Ist Nasenöl gefährlich?
Experten, darunter auch die Stiftung Warentest, raten, Nasenöle genau wie abschwellende Nasentropfen nicht länger als eine Woche anzuwenden. Schwangere sollten auf Nasenöl verzichten. Ebenso Kinder. Ätherische Öle dürfen generell nicht bei Säuglingen und Kleinkindern verwendet werden, da die Gefahr von Atemnot besteht.
Die Arzneimittelkommission der Deutschen Apotheker (AMK) sieht als ein Risiko von Nasenölen sogar die Entwicklung von Lipidpneumonien. Lipidpneumonien sind Lungenentzündungen, die sich durch das Einatmen von oral oder nasal zugeführten Flüssigkeiten bilden. Als Symptome treten Husten, erhöhte Temperaturen und Kurzatmigkeit auf. Bei Verdacht auf eine vorliegende Lipidpneumonie sollten Sie rasch Kontakt zu einem Lungenarzt (Pneumologen) aufnehmen.
Verklebt Nasenöl die Flimmerärchen?
Ebenfalls wird diskutiert, inwieweit Nasenöl die Funktion der Flimmerhärchen in der Nase beeinträchtigt und ob das Öl die Flimmerhärchen verklebt und so den Abtransport von Fremdstoffen sogar behindert. Sind Sie unsicher, ob Nasenöl für Sie und Ihre Nasenerkrankung geeignet ist , sprechen Sie sicherheitshalber mit Ihrem Hals-Nasen-Ohrenarzt oder fragen Sie in der Apotheke nach.
Nasenöl: Allergiker müssen aufpassen
Wer Nasenöle anwendet sollte zudem bei den Inhaltsstoffen schauen, ob Substanzen enthalten sind, gegen die Allergien oder Unverträglichkeiten bekannt sind. Sojaöl und Erdnussöl bergen Allergierisiken bis hin zum allergischen Schock. Konservierungsmittel können ebenso ätherische Öle Hautreizungen auslösen. Zudem sollten Nasenöle nicht mit den Augen in Kontakt kommen.
Nasenöl selber machen: So gelingt´s
Wer unerwünschte Inhaltsstoffe umgehen möchte, kann Nasenöl selbst herstellen. Als Hauptzutat brauchen Sie ein für Sie gut verträgliches Öl. Das kann Mandelöl, Sonnenblumenöl, Sesamöl oder ein anderes Öl sein. Füllen Sie etwa zehn Tropfen in einen verschließbaren Tiegel und geben Sie einen Tropfen reines ätherisches Öl hinzu. Das kann Thymianöl, Salbeiöl, Basilikumöl oder ein anderes Öl sein. Lassen Sie sich in Ihrer Apotheke oder in einem Reformhaus beraten, welche ätherischen Öle gut verträglich sind und die Regeneration der Nasenschleimhäute unterstützen. Achtung: Wenden Sie ätherische Öle nicht bei stark gereizten oder entzündeten Schleimhäuten an.
Mit einem Wattestäbchen oder mit gewaschenem Finger können Sie das selbstgemachte Nasenöl mehrmals täglich vorsichtig am Naseneingang sowie in den vorderen Nasenlöchern verteilen. Führen Sie Wattestäbchen und Finger nicht zu tief in die Nase ein, um Verletzungen zu vermeiden. Nach zwei Tagen sollten Sie ein frisches Nasenöl herstellen.