Elektrische Fußbodenheizung: Vorteile und Nachteile
Elektrische Fußbodenheizung: So funktioniert die Flächenheizung
Bei einer elektrischen Fußbodenheizung handelt es sich um eine sogenannte Flächenheizung. Eine Flächenheizung zeichnet sich durch das Merkmal aus, dass sie die Wärme über Bauteile des Wohngebäudes abgibt. Die von Heizkabeln durchzogenen Heizmatten werden durch Stromzufuhr erwärmt und geben diese wiederum an den Bodenbelag ab. Vom Bodenbelag aus wird die Wärme an die Raumluft abgegeben.
Elektrische Fußbodenheizung lässt sich gut nachrüsten
Die elektrische Fußbodenheizung ist eine schöne Alternative zur wassergeführten Fußbodenheizung. Sie wird nicht in den Estrich gelegt, sondern in die Dämmschicht des Bodens eingebaut. Deshalb kommt sie vor allem bei Renovierungen und Heizungsmodernisierung im Altbau zum Einsatz. Im Neubau werden eher Wassersysteme verwendet.
Elektroheizung: Unterschied zwischen Teilspeicherheizung und Direktheizung
Bei den elektrischen Fußbodenheizungen gibt es zwei Arten:
- Eine Teilspeicherheizung nutzt den teilweise kostengünstigeren Nachtstrom, um sich zu erwärmen. Tagsüber gibt die Speicherheizung dann die angesammelten Wärmevorräte wieder ab. Reicht diese Wärme jedoch nicht aus, können Sie die Fußbodenheizung auch tagsüber einschalten, damit Sie dauerhaft warme Füße haben. Ein wesentliches Problem der Speicherheizung liegt darin, dass die Wärme über Nacht gespeichert wird. Sollte der darauffolgende Tag höhere Temperaturen als erwartet bringen, wird die Wärme trotzdem abgegeben. Ein falscher Heiztarif kann hohe Kosten verursachen, deshalb lohnt sich ein Vergleich im Vorfeld.
- Die Direktheizung schalten Sie dagegen je nach Bedarf ein oder aus. Das heißt, nachts bleibt sie in der Regel ausgeschaltet. Und tagsüber – wenn der Strom je nach Vertrag eventuell teurer ist – müssen Sie sie einschalten, um es warm zu haben. Ein Beispiel für Direktheizungen sind Fliesenheizungen bzw. Dünnbettheizungen.
Vorteile der elektrischen Fußbodenheizung: Einfach und gemütlich
Die elektrische Fußbodenheizung besteht aus einem Heizkabel, Heizmatten oder Heizfolien, die auf dem Estrich unter dem Fußbodenbelag ausgelegt werden – möglich ist das zum Beispiel unter Fliesen (Fliesenheizung) oder Laminat. Im Gegensatz zur klassischen Warmwasser-Fußbodenheizung ist der Einbau der Elektroheizung zudem relativ unkompliziert.
Vorteile bietet dabei vor allem die Direktheizung. Denn diese elektrische Fußbodenheizung kommt mit einer sehr geringen Aufbauhöhe aus, da die Wärmedämmung bereits in die Heizmatten eingearbeitet ist. Ein Beispiel für eine Direktheizung ist die sogenannte Dünnbettheizung. Bei der Dünnbettheizung handelt es sich um von elektrischen Heizkabeln durchzogene Heizmatten, welche auf dem vorhandenen Estrich verlegt werden.
In einem Niedrigenergiehaus punktet die direkte Fußbodenheizung besonders dadurch, dass sie als einzige Heizungsanlage ausreichen kann.
Darüber hinaus bieten beide Arten von elektrischen Fußbodenheizungen einen besonderen Wohlfühlfaktor: Der warme Boden schafft eine gleichmäßige, aufsteigende Wärme. Und überall wo die Fußbodenheizung verlegt ist, bleiben auch im tiefsten Winter sonst eher schnell fröstelnde Füße angenehm warm.
Nachteile: Zu hohe Energiekosten durch elektrische Fußbodenheizung?
In der Anschaffung sind die Elektroheizungen für den Boden zwischen 20 und 100€ pro Quadratmeter erhältlich. Richtig teuer wird es, blickt man auf die Betriebskosten: So gehören elektrische Fußbodenheizungen eher zu den teuren Heizungsarten, da sie mit Strom betrieben werden. Dazu sind sie im Betrieb nur dann umweltfreundlich, wenn Sie dafür auf Ökostrom setzen, der häufig noch einmal teurer ist als konventioneller Strom. Der größte Nachteil einer elektrischen Fußbodenheizung ist deshalb der Strom als genutzte Ressource.
Zudem können Sie mit dieser Heizungsart den Bodenbelag nicht mehr komplett frei wählen. Zwar lassen sich Fußbodenheizungen heute sowohl mit Laminat, Parkett, Teppich oder auch Fliesen und Steinbelägen nutzen. Jedoch ist es wichtig darauf zu achten, dass der jeweilige Belag besonders unempfindlich sowie durchlässig für Wärme ist.
Elektrische Fußbodenheizung: Vor- und Nachteile im Überblick
- Hoher Komfort und Wohlfühlfaktor
- Kann unter Umständen als alleiniges Heizsystem genutzt werden
- Gleichmäßige und aufsteigende Wärme
- Vergleichsweise unkomplizierter Einbau
- Nachträglicher Einbau möglich
- Kostspieliger als Warmwasser-Fußbodenheizung
- Optimale Wärmedämmung notwendig
- Nutzt Strom als teure Ressource
- Bodenbelag muss unempfindlich und wärmedurchlässig sein
- Nur bei Ökostrom umweltfreundlich
Fazit: Elektrische Fußbodenheizung ja oder nein?
Was den Wohlfühlfaktor angeht, kann wohl kaum ein Heizsystem mit der Fußbodenheizung mithalten. Zudem ist die elektrische Fußbodenheizung sehr flexibel. Sie kann nachträglich eingebaut werden und einzelne Räume oder Bereiche heizen. Je nach Umständen ist sie zudem als alleinige Heizung oder als Ergänzung zu einem bestehenden System möglich.
Jedoch sollten Sie bei der elektrischen Fußbodenheizung darauf achten, den Wärmebedarf möglichst niedrig zu halten, zum Beispiel durch eine optimale Wärmedämmung. Ansonsten kann die Heizung auf lange Sicht sonst sehr hohe Energiekosten mit sich bringen.
Eine im Betrieb wesentlich kostengünstigere Alternative zur diesem elektrischen Heizsystem kann eine Warmwasser-Fußbodenheizung sein. Jedoch hängt auch das von der individuellen Situation in Ihrem Haus ab. Vor der Entscheidung sollten Sie deshalb unbedingt mit einem:einer Energieberater:in oder einem:einer Heizungsbauer:in über Ihre Wünsche und die Gegebenheiten vor Ort sprechen. Mit Ihnen zusammen kann er:sie am besten die optimale Lösung finden.