Laminat selbst verlegen
Laminat können Sie auf vielen Untergründen wie Estrich, alten Holzdielen, Fliesen oder PVC verlegen. Einen Teppichboden sollten Sie jedoch vor dem Verlegen des Laminats entfernen. Eine Trittschalldämmung benötigen Sie in jedem Fall, sofern Sie sich nicht für ein Laminat mit integrierter Trittschalldämmung entschieden haben. Eine Dampfbremse, die verhindert, dass Feuchtigkeit aus dem Boden in das Laminat eindringt, ist dagegen nur bei Estrich, mineralischen Nivelliermassen und Keramikfliesen erforderlich.
Wenn Sie Ihren neuen Laminatfußboden selbst verlegen möchten, benötigen Sie folgende Materialien:
- Laminat
- Sockelleisten
- je nach Untergrund eine Dampfbremsfolie, eine Trittschalldämmung und eine Bodenunterlage
- Alu-Dichtband für die Dampfbremsfolie
- Dicht- und Distanzband plus Cuttermesser oder Distanzkeile
- Heizkörperrosetten
- Schienen für die Übergänge an den Türen
Die wichtigsten Werkzeuge zum Laminat verlegen sind:
- Zollstock oder Maßband
- Winkel
- Bleistift
- Säge
- Lochsäge
- Bohrmaschine
- Akkuschrauber
Laminat verlegen – eine Schritt-für-Schritt-Anleitung
Bevor Sie ein Laminat verlegen können, müssen Sie den Raum natürlich komplett ausräumen und, soweit erforderlich, den alten Bodenbelag entfernen. Kommen Löcher, Risse oder andere Beschädigungen zum Vorschein, füllen Sie diese mit Spachtelmasse aus, damit der Untergrund möglichst eben ist. Im Anschluss sollten Sie den Boden gründlich reinigen und wieder trocknen lassen. Danach können Sie schon mit der eigentlichen Arbeit beginnen.
Die Dampfbremsfolie und die Bodenunterlage
- Zu Beginn verlegen Sie eine Dampfbremsfolie, sofern dies bei Ihnen erforderlich ist. Sie muss an den Wänden etwa fünf Zentimeter nach oben ragen und wird in den Ecken deshalb umgeklappt. Mehrere Bahnen müssen sich außerdem etwa zehn Zentimeter überlappen. Diese Stöße verschließen Sie mit Alu-Dichtband, das ebenfalls dampfdicht ist.
- Ist der Fußboden recht uneben, empfiehlt es sich, auf der Dampfbremsfolie eine Bodenunterlage zu verlegen. Sie gleicht kleinere Unebenheiten aus und ist als Rollenware und in Form von Faltplatten im Handel verfügbar. Beim Kauf einer Bodenunterlage sollten Sie darauf achten, dass sie zum vorhandenen Untergrund und zum gewählten Laminat passt. Solch eine Unterlage bekommen Sie übrigens auch in Ausführungen mit integrierter Dampfbremsfolie, bei denen Sie sich den ersten Arbeitsschritt ersparen.
- Ist der Boden komplett vorbereitet, dürfen Sie sich eine Pause von zwei Tagen gönnen. In dieser Zeit legen Sie das neue Laminat in den Raum, in dem Sie es verlegen möchten. Dadurch kann es sich akklimatisieren, das heißt, es passt sich an die Temperatur und die Luftfeuchtigkeit im Raum an. Durch eine Akklimatisierung verhindern Sie, dass durch das spätere Arbeiten des Holzes Fugen entstehen oder es sich durch die Aufnahme von Feuchtigkeit zu stark ausdehnt. Eine Akklimatisierung von Laminat sollte stets in geschlossenen Verpackungen erfolgen.
Dicht- und Distanzband und die erste Reihe Laminat verlegen
- Nach zwei Tagen Pause können Sie mit dem Verlegen des Laminats beginnen. Damit es überall den gleichen Abstand zur Wand hat, bringen Sie zunächst ein Dicht- und Distanzband an oder Sie verwenden Distanzkeile.
- Bei der ersten Reihe an einer Wand sind die Federn überflüssig, deshalb können Sie diese einfach mit einer Säge abschneiden. Danach verlegen Sie das Laminat so, dass die Kanten mit den abgeschnittenen Federn zur Wand und die Nuten in Richtung der Raummitte zeigen.
- In größeren Räumen, in denen Sie für jede Reihe mehrere Dielen benötigen, müssen Sie die letzte Diele einer Reihe sehr wahrscheinlich auf die nötige Länge schneiden. Dies gelingt Ihnen leicht, wenn Sie die Diele um 180 ° drehen und die benötigte Länge mit einem Winkel und einem Bleistift anzeichnen. Nach dem Zuschnitt drehen Sie die Diele wieder und setzen sie ein.
- Bei der nächsten und allen folgenden Reihen schieben Sie die Federn des Laminats in die Nuten der vorangegangenen Reihe. Für diese Arbeit kann eventuell ein Schlagklotz oder ein anderes Hilfsmittel erforderlich sein. Sofern Sie für eine Reihe mehrere Dielen benötigen, sollten Sie darauf achten, dass die Stöße wie bei Mauerwerk versetzt sein sollten.
- Die letzte Reihe Laminat müssen Sie vermutlich auf die passende Breite schneiden. Diese ermitteln Sie, indem Sie eine Diele auf die letzte von Ihnen verlegte Reihe legen. Auf diese Diele legen Sie ein kleineres Reststück und schieben es bis an die Wand. Entlang seiner Kante zeichnen Sie mit dem Bleistift eine Linie. Danach brauchen Sie nur noch entlang der Bleistiftlinie zu sägen.
Hinweis: Die hier beschriebene Vorgehensweise bezieht sich auf Laminat, das mit einfachen Nuten und Federn versehen ist. Inzwischen sind jedoch auch Laminate mit verschiedenen Klick-Systemen erhältlich. Bei diesen Laminaten sollten Sie sich zusätzlich die Verlegeanleitung des jeweiligen Herstellers ansehen. Das Grundprinzip bleibt jedoch stets erhalten. Möchten Sie die Arbeit lieber einem Profi überlassen? In den Gelben Seiten finden Sie eine große Auswahl an Handwerksbetrieben.
Die Ausschnitte für Heizungsrohre
Wenn Sie Aussparungen für Heizungsrohre benötigen, zeichnen Sie deren Position auf einer Diele an. Dort bohren Sie mit einem Kreisschneider Löcher, deren Durchmesser etwa zwei Zentimeter größer als der Durchmesser der Heizungsrohre sein sollte. Danach nehmen Sie eine Säge und schneiden die Diele so ab, dass der Schnitt mitten durch die Löcher verläuft. Dadurch können Sie beide Teile auf dem Boden platzieren. Damit keine Fuge entsteht, geben Sie etwas Leim an die beiden Schnittkanten und halten das kleinere Stück mit einem Holzkeil an der richtigen Position. Ist der Leim ausgehärtet, können Sie die Löcher mit Heizkörperrosetten abdecken.
Türzargen passend einkürzen
Müssen Türzargen gekürzt werden, nehmen Sie am besten eine der Dielen zu Hilfe. Wenn Sie diese mit der Unterseite nach oben direkt an die Zarge legen, haben Sie eine gute Auflagefläche für die Säge. Beachten Sie jedoch, dass nur Holzzargen angepasst werden sollten. Bei Stahlzargen schneiden Sie die Dielen entsprechend zu und füllen die Fugen mit einem Dichtstoff.
Ein schöner Abschluss: die Sockelleisten
Bevor Sie schließlich die Sockelleisten anbringen, sollten Sie Distanzschaum, Distanzkeile und Ähnliches entfernen. Die Leisten schrauben Sie nur an der Wand fest, nicht jedoch am Boden. Für diesen Zweck können Sie auch Sockelleisten mit Befestigungsprofilen verwenden. Sie haben den Vorteil, dass nach der Fertigstellung keinerlei Schrauben zu sehen sind.
Zum Schluss noch ein paar Tipps, die Ihnen das Verlegen von Laminat erleichtern könnten:
- Ist die Wand, an der Sie beginnen, nicht ganz gerade, sollten Sie die erste Dielenreihe entsprechend zuschneiden. Nehmen Sie hierzu ein kleines Holzbrettchen und bohren Sie ein Loch für einen Bleistift hinein. Mit diesem Brettchen fahren Sie entlang der gesamten Wand, um die Unregelmäßigkeiten auf dem Laminat abzubilden. Danach schneiden Sie das Laminat entlang der Linie zu.
- Damit die Schnittkanten möglichst sauber werden, sägen Sie mit einer Handsäge am besten von der Oberseite. Bei der Verwendung einer Stichsäge sollten Sie das Laminat dagegen umdrehen, sodass die Unterseite oben liegt.
- Eine sehr schmale Diele im Eingangsbereich eines Raums sieht nicht schön aus. Rechnen Sie daher schon vor dem Verlegen des Laminats aus, ob bei Ihnen solch ein schmaler Streifen übrig bleibt. Ist dies der Fall, schneiden Sie einfach das Laminat für die erste Reihe auf eine geringere Breite.