Nadelhecke - die immergrüne Variante
Mit einer Nadelhecke haben Sie eine immergrüne Variante ausgewählt, die über das ganze Jahr einen ausgezeichneten Sichtschutz bietet. Ein entscheidender Vorteil ist das schnelle Wachstum der Pflanzen, das jedoch auch einen häufigeren Beschnitt Ihrer Hecke verlangt. Nadelgehölze werden von den in Deutschland heimischen Vogelarten seltener als Nistplätze auserkoren und haben daher einen geringeren ökologischen Wert als Laubhecken. Für Ihre Gartengestaltung ist es auch wichtig zu wissen, dass Nadelhecken seltener blühen und so gut wie keine jahreszeitliche Verfärbung des Laubs aufweisen - also auf den reinen Zweck ihrer Aufgabe als Sichtschutz und Grundstücksbegrenzung reduziert sind. Typische Pflanzen der Nadelhecke sind:
Eibe (Taxus baccata)
Das immergrüne Nadelgehölz zählt hierzulande zu den beliebtesten Heckenpflanzen. Untypisch für Nadelbäume, wächst dieser Vertreter recht langsam und begnügt sich mit einem jährlichen Form- oder Rückschnitt. Es kann einige Zeit dauern, bis Ihre Eibenhecke vollständig blickdicht ist. Ist dieser Zustand jedoch erst einmal erreicht, haben Sie durchaus mehrere Jahrzehnte eine pflegearme Lösung vor Ihrer Haustür, die sogar bis zu vier Meter Höhe erreichen kann. Wichtig zu wissen: bis auf die roten "Kleisterbeeren" der Eibe, also den Fruchtmantel um den Samen, sind alle Pflanzenteile hoch giftig!
Thuja (Thuja), Lebensbaum
Auch diese Pflanze zählt zu den Koniferen (Nadelgewächsen), obwohl sie keine Nadeln, sondern "Schuppenblättchen" genanntes Laub ausbilden, das, zwischen den Fingern zerrieben, ein angenehm frisches Aroma verströmen. Thujas sind anspruchslose und pflegeleichte Pflanzen, die ausgezeichneten Wind- und Sichtschutz bieten. Sie zeigen sich das ganze Jahr über in einem frischen lebendigen Grün, das im Winter etwas abdunkelt. Die Hecke kann sowohl vereinzelt - die Spitzen der einzelnen Gewächse sind erkennbar - als auch in Form einer kompakten Hecke beschnitten werden. Achtung: auch dieser Vertreter ist in allen Pflanzenteilen giftig. Es ist ratsam beim Beschnitt Handschuhe zu tragen, die vor Hautausschlag schützen. Der Schnittabfall sollte nicht an Stellen entsorgt werden, an denen Tiere ihre Nahrung aufnehmen: für Pferde, Katzen, Hunde und Nagetiere ist der Genuß von Pflanzenteilen tödlich!
Scheinzypresse (Chamaecyparis)
Wie die Thuja gehört auch die Scheinzypresse zu den Koniferen und dort zur Familie der Zypressengewächse. Beide Pflanzen sind leicht zu verwechseln, unterscheiden sich jedoch bei genauerer Untersuchung in Laubfarbe und -form, in ihrem Duft sowie in ihrem Wuchs: auf den ersten Blick lassen sie sich durch leicht schiefe Wipfel erkennen, denn diese sind bei der Thuja gerade gewachsen. Das Laub der Scheinzypresse wirkt zarter, filigraner und erinnert in seinen Trieben oft an Muscheln. Im vergleichenden Zerreiben des Laubs zwischen den Fingern, dominiert eine frische Zitrusnote den Duft der Scheinzypresse, während die Thuja fast weihnachtliche Noten, wie etwa die von Gewürznelken, aufweist. Die Scheinzypresse fordert einen sonnigeren Platz als die Thuja und quittiert einen Mangel an Licht mit einem unbefriedigendem Wachstum. Daher sollten Sie einen durchweg sonnigen Streifen für die Pflanzung Ihrer Scheinzypressenhecke wählen. Leider ist die Scheinzypresse, ebenso wie Ihre Verwandte, die Thuja, in allen Pflanzenteilen giftig. Bitte bedenken Sie dies bei allen genannten immergrünen Nadelhecken, insbesondere dann, wenn Kinder in Ihrem Garten spielen!