Richtig mulchen: Tipps für die Bodenpflege im Garten
Was ist Mulchen und welche Vorteile bietet es?
Mulchen beschränkt sich nicht auf einen bestimmten Stoff, sondern bezeichnet das Abdecken des Bodens mit natürlichen Materialien. Als Mulch kommen zum Beispiel folgende Stoffe aus der Natur infrage:
- Rinde
- Laub
- Kies
- Gras
Als Vorbild fürs Mulchen dient die Natur. Im Wald und auf Wiesen bleiben Rindenstücke, altes Laub, Zweige, Steinchen und abgestorbene Pflanzen schließlich auch einfach auf dem Boden liegen. Das bietet zahlreiche Vorteile, die Sie auch für den Boden in Ihrem Garten nutzen können:
- Mulch bildet ein natürliche Schutzschicht vor Wind, Wetter und anderen Umwelteinflüssen.
- Die Pflanzen- und Gehölzreste geben gesunde Nährstoffe an den Boden ab, während sie verfallen.
- Eine Mulchschicht verbessert die Lebensbedingungen für Nützlinge wie Würmer oder Insekten sowie für nützliche Bakterien.
- Das organische Material auf dem Boden wird von den kleinen Gartenhelfern mit der Zeit abgebaut und dient dann als Dünger.
- Mulchen hilft gegen Unkraut, denn vor allem Rindenmulch unterdrückt Samenunkräuter. So müssen Sie wenig bis gar kein Unkraut jäten.
- Die Erdoberfläche bleibt luftig und locker.
- Mulchen schützt vor Austrocknung des Bodens, da weniger Wasser verdunstet.
- Im Winter bleibt die Erde durch die Mulchschicht länger frostfrei.
- Mulchen verbessert generell die Bodenqualität in Ihrem Garten.
Mulch: Welches Material eignet sich?
Für das effiziente Mulchen im Garten sollten Sie das richtige Material verwenden. Die Auswahl ist groß, von Gras und Stroh über Rindenmulch und Mulchfolie bis hin zu Kompost und Kies ist alles möglich. Die unterschiedlichen Mulchsorten finden Sie im Baumarkt oder Gartenfachhandel. Im Folgenden finden Sie einen Überblick über die einzelnen Materialien:
- Rindenmulch
- Gras- & Wiesenschnitt
- Stroh
- Rindenkompost
- Halb verrotteter Kompost
- Mulchfolie & Mulchvlies
- Kies
- Lavamulch
- Laub
Rindenmulch richtig auftragen: Tipps für Ihren Garten
Der beliebte Klassiker fürs Beet sowie für Sträucher und Hecken: Rindenmulch. Er besteht etwa aus Kiefernrinde und eignet sich besonders für Pflanzen, die im Halbschatten oder Schatten gedeihen sollen. Außerdem unterdrückt Rindenmulch Unkraut effektiv. Diese Mulchsorte ist überdies optisch besonders ansprechend. Sie können mit Rindenmulch nicht nur Beete schützen, sondern auch Wege in Ihrem Garten damit anlegen.
Und so können Sie Rindenmulch richtig auftragen:
- Entfernen Sie am Anfang Unkraut wie Giersch aus dem Beet oder der Gartenfläche, die Sie mulchen wollen.
- Lockern Sie anschließend die Erde gut auf und ebnen sie danach wieder ein.
- Geben Sie dann eine mindesten fünf Zentimeter dicke Schicht Rindenmulch auf die gewünschte Fläche.
- Ab und zu müssen Sie die Mulchschicht mit dem Rechen auflockern.
- Sobald die oberste Schicht verrotet ist, fügen Sie frischen Rindenmulch hinzu.
Tipp: Da zerkleinerte Baumrinde dem Boden Stickstoff entzieht, sollten Sie dem Mulch etwas Hornspan beimischen. 40 bis 80 Gramm Hornspäne pro Quadratmeter beugen Nährstoffmangel vor.
Mit Gras- und Wiesenschnitt mulchen: Rasen pflegen mit dem Mähmulcher
Gras- und Wiesenschnitt eignet sich gut für Nutzpflanzen wie Kürbis, Zucchini oder Tomaten. Achten Sie darauf, dass in der Mischung kein Unkraut enthalten ist, wenn Sie Gras- oder Wiesenschnitt aufs Beet geben. Doch Gras- und Wiesenschnitt ist noch zu etwas anderem gut: zur Rasenpflege. Mit einem Mulcher – auch Mulchmäher oder Mulchgerät genannt – können Sie in einem Arbeitsschritt Ihren Rasen mähen und mulchen.
Anders als ein herkömmlicher Rasenmäher besitzt ein Mulcher keinen Auffangkorb für den Grasschnitt. Außerdem zerkleinert der Mulchmäher das Grün feiner als ein normaler Rasenmäher. Allerdings sollten Sie mit dem Mulchgerät das Gras nicht zu kurz schneiden und dafür lieber ein- bis zweimal die Woche nachmähen. Zum Abschluss lässt sich der Schnitt mit einer Harke noch besser verteilen. Wenn Sie auf diese Weise Ihren Rasen mulchen, wird er bestens mit Nährstoffen versorgt und gedeiht prächtig.
Tipp: Damit nicht auch Pilze und Moos hervorragend wachsen, sollte das Gras trocken sein, bevor Sie Ihren Rasen mulchen. Warten Sie nicht zu lange zwischen den einzelnen Mulchgängen in Ihrem Garten.
Helfen Kies- und Lavamulch gegen Unkraut? Pflanzenpflege mit Steinen
Kies ist ideal für den Steingarten und wärmeliebende Pflanzen an trockenen Standorten. Er schützt effektiv vor äußeren Einflüssen und speichert Wärme, gibt allerdings keine Nährstoffe ab. Lavamulch bietet daher eine gute Alternative zum Kiesbeet. Es besteht aus vulkanischem Gestein und versorgt die Pflanzen mit Mineralstoffen.
Außerdem verrottet es nicht, anders als Rindenmulch, und hält daher dauerhaft. Sie müssen die Mulchschicht aus Lavagestein nicht regelmäßig erneuen. Sowohl Wasser als auch Wärme speichert Lavamulch, sodass die Pflanzen optimal mit beidem versorgt werden. Sie können Lavamulch wie Rindenmulch auftragen. Wie die Schnitzel aus Baumrinde kann Lavamulch gegen Unkraut helfen. Vorausgesetzt, Sie haben vorher sorgfältig jede Unkrautwurzel entfernt.
Mulchen mit Herbstlaub: Gartenabfälle wiederverwerten
Herbstlaub ist ein natürliches Abfallprodukt und für viele Pflanzen wie etwa Azaleen oder Rhododendren sowie für Hecken ein Segen. Insbesondere Eichenblätter verrotten sehr langsam und haben einen niedrigen pH-Wert. Generell fühlen sich alle Pflanzen, deren natürlicher Lebensraum der Wald ist, mit einer Mulchschicht aus Laub sehr wohl – dazu gehören beispielsweise Erdbeeren und Himbeeren.
Mulchen mit Stroh: Wofür ist es geeignet?
Apropos Erdbeeren: Die Sammelnussfrüchte mögen nicht nur Laubmulch, sondern auch Strohmulch. Das Mulchen mit Stroh hat sich bewährt, da es ein guter Stickstofflieferant ist. Außerdem werden die Pflanzen vor Graufäule und Schnecken geschützt, wenn eine Schicht Strohmulch auf den Beeten liegt.
Was Sie bei Mulchfolie und Mulchvlies beachten müssen
Mulchfolie und Mulchvlies eignen sich für wärmeliebende Pflanzen, geben im Vergleich zu organischem Mulch aber keine Nährstoffe ab. Achten Sie darauf, dass die Folien nicht aus giftigen Stoffen bestehen – am besten informieren Sie sich vorab über die Zusammensetzung.
Kompost beim Mulchen richtig verwenden
Rindenkompost lässt sich für verschiedene Pflanzen als Mulchschicht verwenden. Besonders für Beetstauden, Rosen oder Steingartenpflanzen sowie für Pflanzen, die offene Böden mögen, ist dies eine gute Wahl. Halb verrotteter Kompost eignet sich für nahezu alle Kulturen und Beete.
Mulchen: Wie oft?
Den richtigen oder falschen Zeitpunkt zum Mulchen im Garten gibt es nicht. Sie können den Boden meist problemlos ganzjährlich bedeckt lassen. Lediglich Beete, in denen Sie gerade erst Samen gesät haben, sowie Beete mit noch jungen Setzlingen unter zehn Zentimetern sollten frei bleiben. Sonst fehlt den Keimen das Licht für das Wachstum.
Richtig Mulchen: Tipps zum Abschluss
Wenn Sie die Mulchschicht im Beet verteilen, achten Sie darauf, dass Sie nicht unmittelbar an Stamm der Pflanzen mulchen, sondern lassen Sie ein paar Zentimeter Platz. Andernfalls droht Fäulnis, da an den “Füßen” der Pflanze zu wenig Luftaustausch herrscht.
Bedecken Sie den Boden ansonsten komplett mit Mulch. Der Mulch liegt dabei grundsätzlich locker auf und wird nicht in die Erde eingearbeitet. Wichtig ist, dass Sie die richtige Höhe der Mulchschicht im Auge behalten. Liegt zu viel Mulch auf dem Beet, kann die Erde darunter nicht atmen. Ist die Schicht zu dünn, reicht der Schutz gegen Witterung und Schädlinge nicht aus.
Als Faustregel gilt: Mulchen Sie etwa drei bis fünf Zentimeter hoch und verteilen Sie im Zweifel lieber etwas weniger als zu viel – nachlegen können Sie hinterher schließlich immer noch. Rindenmulch kann bis zu zehn Zentimeter hoch verteilt werden. Rasenschnitt sollte nicht höher als zwei Zentimeter geschichtet werden, da er sonst zu sehr verdichtet.