Quereinsteiger: So schaffen Sie den beruflichen Neustart!
In der heutigen Zeit ist es im Gegensatz zu früher nicht mehr üblich, das ganze Leben über bei einem Arbeitgeber zu bleiben. Außerdem ist es üblich geworden, sich später noch einmal umzuorientieren, falls der bisherige Beruf weniger zufriedenstellend war. Für Quereinsteiger ist ein Neustart mit einigen Hürden verbunden, die zu bedenken sind. Praktischerweise gibt es heute mehr Akzeptanz für Quereinsteiger, viel Unterstützung und spezielle Rubriken in Jobbörsen mit geeigneten Stellen.
Wichtige Gründe für einen beruflichen Neustart
Wenn der aktuelle Job nicht mehr gefällt, unzufrieden macht oder gar mit psychischen Erkrankungen wie mit einer Depression gekämpft wird, ist es in vielen Fällen Zeit für eine berufliche Veränderung. Es kann passieren, dass direkt nach einer Ausbildung oder einem Studium auffällt, dass der gewählte Beruf nicht zu den eigenen Interessen passt. Oder es vergehen Jahre bis hin zu Jahrzehnten, in denen dem Arbeitnehmer nur bewusst ist, dass etwas nicht stimmt. Dann muss natürlich noch eine passende Alternative zum derzeitigen Beruf aufgetan werden. Möglich ist eine vollständige Umorientierung in einen anderen Berufszweig oder eine leichte Veränderung bezüglich des Schwerpunktes innerhalb eines Bereichs.
Entscheidend ist immer, dass ein Quereinsteiger in seinem gewählten Bereich fremd ist und keine spezielle Ausbildung oder ein Studium aufweist. Im Gegensatz zu vielen Kollegen, die oft eine genau passende Ausbildung absolviert und sich die Fachkenntnisse angeeignet haben. In manchen Branchen sind Quereinsteiger schon aufgrund von mangelhaften Ausbildungsmöglichkeiten gang und gäbe, jedoch nicht in allen Fällen.
In jeder Branche, in der ein Mangel an geeigneten Fachkräften zu beobachten ist, sind Quereinsteiger mit der entsprechenden Motivation immer willkommen. Das gilt beispielsweise für Informatiker mit Programmierkenntnissen, für Alten- und Krankenpfleger, für Lokführer und für viele weitere Berufe im öffentlichen Dienst. Gerade in Kitas ist der Fachkräftemängel besonders gravierend und hat entsprechende Auswirkungen auf die qualifizierte Kinderbetreuung, die für Familien von großer Bedeutung. Andere Berufe hingegen erfordern für Quereinsteiger eine passende Ausbildung und können nicht ohne diese ausgeübt werden. Das ist bei Ärzten, Pharmazeuten, Rechtsanwälten und Wirtschaftsprüfern der Fall, um nur einige Beispiele zu nennen.
7 Tipps für den beruflichen Neustart
Ein beruflicher Neustart stellt für Berufstätige häufig die einzige Lösung dar, wenn der aktuelle Beruf nicht mehr zufriedenstellt. Oder sich schlicht nicht mehr passend, zu langweilig und mit geringen Herausforderungen verbunden anfühlt. Vor der Bewerbung sind einige Punkte zu beachten, die frühzeitig zu bedenken und anschließend auszuarbeiten sind, um hier Erfolg zu haben. Mit den folgenden 7 Tipps gelingt Ihnen der berufliche Neustart wesentlich leichter, da die richtigen Weichen bereits gestellt sind:
1. Nutzen für das Unternehmen bedenken
Unternehmen wollen Mitarbeiter, die für Wachstum sorgen, die höhere Umsätze, eine bessere Organisation, weniger Kosten oder ausgefeilte Produkte hervorbringen oder diese Ziele unterstützen. Bedenken Sie vor einer Bewerbung immer, welchen Nutzen Sie für das jeweilige Unternehmen mitbringen. Formulieren Sie diesen Nutzen einmal allgemein für die gewünschte zukünftige Branche und dann noch einmal gesondert für jedes Unternehmen. Ohnehin ist es für Quereinsteiger noch wichtiger als für andere, die sich auf passende Berufe bewerben, dass Informationen über das Unternehmen vorhanden sind. Versuchen Sie daher sich in den Personalleiter oder in die Geschäftsführer hineinzuversetzen. Was wird gebraucht, was kann geliefert werden und was macht besonders viel Sinn, wenn es um neue Mitarbeiter geht?
2. Stärken und Schwächen bei der Auswahl berücksichtigen
Jeder Mensch weist persönliche Stärken und Schwächen auf. Niemand ist gut in allen Bereichen, was ganz normal ist. Überlegen Sie sich daher, worin Ihre Stärken und Schwächen liegen und genauso, worin Sie besonders gut sind. Was hat Sie an Ihrem aktuellen Beruf gestört, was sollte in Zukunft anders sein? Es ist wichtig, dass Sie nicht nur den Arbeitsmarkt, Erwartungen von Personalleitern und Unternehmen sowie die Bezahlung beachten. Vielmehr sollte der Fokus darauf liegen, sich selbst so gut wie möglich zu kennen und einzuschätzen. Erst auf diese Weise finden Sie den passenden Beruf für sich, der Sie nicht im Anschluss wieder nur frustriert, langweilt oder für allgemeine Enttäuschung sorgt.
3. Passende Berufswünsche bedenken
Es gibt unzählige mögliche Berufe, die vielleicht in Frage kommen. Vielleicht sind nicht alle Berufe und Branchen für Sie interessant, doch es lohnt sich, hier offen zu bleiben und alternative Gedanken zuzulassen. Überlegen Sie sich, welche Berufswünsche in Frage kommen. Desto genauer Sie über mögliche Berufe nachdenken und zudem Ihre Stärken und Schwächen beachten, desto wahrscheinlicher wird ein beruflicher Neustart.
4. Alles, nur keine Notlösung: Selbstbewusst zum Ziel
Präsentieren Sie sich selbstbewusst und vermeiden Sie unbedingt negative Vergleiche zu anderen Personen, die in diesem Bereich arbeiten. Ein Quereinstieg sollte niemals und unter keinen Umständen als Notlösung präsentiert werden. Damit ist die Chance schnell vertan, in den Kreis der zukünftigen Mitarbeiter einzutreten. Überlegen Sie daher ganz genau, warum und mit welcher Motivation der Berufswechsel angegangen wird. Eine gesunde Portion Selbstbewusstsein hilft Ihnen dabei, den beruflichen Neustart zu schaffen und überzeugt Sie selbst genau wie Vorgesetzte und zukünftige Kollegen. Natürlich ist es wichtig, sich selbstbewusst zu präsentieren, ohne dabei jedoch überheblich zu wirken. Das würde wieder nur zu Minuspunkten führen, die sicherlich keine Hilfe darstellen.
5. Vorhandene Erfahrungen und Fähigkeiten beachten
Im Idealfall nutzen Sie für diesen Punkt einen Zettel oder einen Block und überlegen, welche Erfahrungen und Fähigkeiten Sie aufweisen. Worin sind Sie besonders gut, worin heben Sie sich von anderen Menschen ab? Schreiben Sie zuerst allgemeine Erfahrungen und vorhandene Fähigkeiten in allen Bereichen auf und überlegen Sie dann gezielt mit Blick auf den gewünschten Beruf, wie Sie hier punkten können.
6. Sinnvolle Alternativen zum aktuellen Beruf finden
Wenn der aktuelle Beruf sich nicht passend anfühlt, lohnt es sich, bei den möglichen Alternativen genau hinzusehen. Diese sollten zu den Wünschen, den Fähigkeiten und zu den Erwartungen an die Zukunft passen. Beschäftigen Sie sich in Ruhe mit Ihren Alternativen, um im Anschluss weniger Energie für die Suche nach geeigneten Stellen zu verbrauchen. Auf diese Weise haben Sie ein klares Ziel vor Augen und wissen, in welche Richtung Sie sich bewegen.
7. Mögliche Hürden und Fachkenntnisse beachten
Beschäftigen Sie sich mit dem gewünschten Beruf und bedenken Sie mögliche Hürden. Gibt es Fachkenntnisse wie bestimmte Programmkenntnisse, Fertigkeiten oder vielleicht Sprachkenntnisse, ohne die es nicht geht? Oder brauchen Sie gar eine spezielle Ausbildung? Desto genauer Sie wissen, ob Ihr Berufswunsch umsetzbar ist, desto gezielter können Sie nach Alternativen zum aktuellen Beruf suchen. Wenn alle Hürden klar sind oder ausgeschlossen werden, können Sie schon bald Ihren beruflichen Neustart erfolgreich umsetzen.
Ein besonderer Fokus liegt auf der Bewerbung
In vielen Branchen können Quereinsteiger problemlos beginnen und erhalten von den Personalverantwortlichen schnell ihre benötigte Chance. Es gibt mittlerweile sogar Branchen, die besonders in Bezug auf das Gehalt von Interesse sind, wenn es um einen Quereinstieg geht. In jedem Fall sollte der Fokus auf der Bewerbung liegen, falls in klassischer Form Bewerbungen angefordert werden. Nach den vorherigen Überlegungen wissen Sie bereits, dass es nicht ganz einfach ist, den Arbeitgeber von den eigenen Qualitäten zu überzeugen. Es fällt noch schwerer, wenn ein Quereinstieg geplant ist. Hier gilt es, den Nutzen für das Unternehmen besonders hervorzuheben. Durch die Erfahrungen in anderen Bereichen ist oft eine Ergänzung für den neuen Beruf vorhanden, die sich nutzen lässt.
Wenn es Ihnen gelingt, diese Stärken und besonderen Erfahrungen in der Bewerbung anzusprechen, stehen die Chancen für eine Einladung zu einem Gespräch sehr gut. Viele Personalleiter wissen genau, dass Fachkräfte in einzelnen Bereichen nicht immer zur Verfügung stehen, zu teuer sind oder eine recht eingeschränkte Sichtweise besitzen können. Diese Erkenntnis lässt sich im Rahmen der Bewerbung nutzen. Ein Standardanschreiben ist hier auf jeden Fall zu vermeiden, da ein wenig mehr Erklärungsbedarf für die berufliche Neuorientierung ganz normal ist. Machen Sie sich bewusst, dass Ihre bisher erworbenen Fähigkeiten für den neuen Berufswunsch sehr nützlich sein können. Sie müssen nur genau ausarbeiten, inwiefern dies der Fall ist.
Fazit: Motivierte Quereinsteiger sind in vielen Branchen willkommen
Es ist wichtig herauszufinden, welche Motivation hinter der Entscheidung steht, in eine andere Branche zu wechseln. Leichtfertig sollte diese Entscheidung aus eigenem Interesse nicht getroffen werden, da es oft an der Arbeitsstelle, an Kollegen oder am Standort scheitert. Nicht jedoch an der Berufswahl an sich. Ist aber die Entscheidung gefallen, sich nach einer anderen Branche umzusehen, sollte die Auswahl bewusst getroffen werden. Schließlich geht es darum, bereits in der Bewerbung zu überzeugen und zu zeigen, dass die eigenen Qualifikationen besser sind als die von Kollegen, die eine entsprechende Vorbildung aufweisen.
Das gelingt mit dem Fokus auf eigene Stärken, auf bereits vorhandene Fähigkeiten und mit dem selbstbewussten Auftritt, der mit zum beruflichen Neustart dazugehört. Da es heutzutage üblicher wird, die Branche zu wechseln und das duale Ausbildungsmodell, wie es in Deutschland üblich ist, international kaum bekannt ist, sind die Chancen für den Erfolg sehr hoch. Es ist nur wichtig, sich über mögliche Voraussetzungen zu informieren, die in einzelnen Branchen eine Rolle spielen. Dann steht dem baldigen beruflichen Neustart nichts mehr im Wege.