Wohnung trotz Schufa: So können Sie Vermieter überzeugen
Schufa-Auskunft für Vermieter: Das steht drin
Auf dem Dokument steht nur, ob ausschließlich positive oder auch negative Einträge vorliegen. Ihr potenzieller Vermieter sieht also keinen genauen Schufa-Score und auch nicht, ob die Einträge zum Beispiel aus Mietschulden herrühren oder aus einer verpassten Kreditrate.
Überprüfen Sie Ihr Schufa-Konto vor der Wohnungssuche
Sind Sie auf Wohnungssuche, sollten Sie also zunächst einmal selbst Einsicht in Ihr Schufa-Konto nehmen, um böse Überraschungen zu vermeiden.
Haben Sie dort einen negativen Eintrag stehen, sind Sie glücklicherweise nicht für alle Zeit gebrandmarkt, denn für Schufa-Einträge gelten bestimmte Löschfristen.
Alternativ haben Sie auch die Möglichkeit, einen Eintrag vorzeitig löschen zu lassen, sofern die Schulden vollständig bezahlt sind und der Gläubiger bereit ist, die Sache der Schufa als erledigt zu melden.
Zudem kommt es vor, dass negative Schufa-Einträge längst hätten gelöscht werden müssen oder Verwechslungen bei Namen oder Adressen vorliegen. Überprüfen Sie also zunächst gründlich, ob ein negativer Schufa-Score überhaupt gerechtfertigt ist. Dann Sie gegebenenfalls nur eine kurze Wartezeit überbrücken, ehe Sie unbelastet weiter nach einer Wohnung Ausschau halten können.
BU: Mit einer Mietschuldenfreiheitsbescheinigung und einer Mietbürgschaft ist der Weg zum Mietvertrag nicht weit.
Wohnung ohne Schufa: Mietschuldenfreiheitsbescheinigung und Mietbürgschaft
Lässt sich ein negativer Schufa-Eintrag nicht löschen, können Sie versuchen, den Vermieter auf anderen Wegen von Ihrer Kreditwürdigkeit zu überzeugen. Dafür kommen vor allem diese zwei Möglichkeiten infrage:
- Mietschuldenfreiheitsbescheinigung: Dieses formlose Schreiben stellt Ihnen in der Regel Ihr Vorvermieter aus, wenn Sie dort Ihren finanziellen Verpflichtungen regelmäßig nachgekommen sind.
- Mietbürgschaft: Zahlen Sie die Miete nicht, kann Ihr Vermieter das Geld vom Bürgen einfordern. Eine Mietbürgschaft kann jede Privatperson stellen.
Eine Mietbürgschaft hat – anders als die Mietkaution – keine gesetzliche Obergrenze und wird von Vermietern deshalb gern in Anspruch genommen.
Vermieter überzeugen trotz Schufa-Eintrag
Die Bonität ist zwar ein entscheidendes Argument bei der Auswahl des Mieters, doch Sie können den Vermieter auch durch andere Faktoren für sich einnehmen.
Ein seriöses Auftretenist die Grundvoraussetzung, wenn Sie trotz eines negativen Schufa-Eintrags eine Wohnung bekommen wollen:
- Erscheinen Sie zu Terminen pünktlich und gepflegt.
- Versuchen Sie, sympathisch rüberzukommen. Gerade bei privaten Vermietern, die vielleicht im selben Haus wohnen, können Sie dadurch Pluspunkte sammeln.
Halten Sie alle anderen Unterlagen bereit, die der Vermieter nach einer Wohnungsbesichtigung noch zur Verfügung gestellt haben möchte – zum Beispiel Nachweise über das Arbeitsverhältnis und ein regelmäßiges Einkommen.
Kommen Sie Ihrem Vermieter entgegen: Bieten Sie an, die Wohnung selber zu streichen oder kleinere handwerkliche Aufgaben zu übernehmen, obwohl das eigentlich die Aufgabe des Vermieters wäre.
Bieten Sie dem Vermieter einen befristeten Mietvertrag an der nach Ende der Befristung in einen unbefristeten Mietvertrag umgewandelt wird – eine Art Wohnen auf Probe, damit sich der Vermieter auch ohne Schufa von Ihrer Zuverlässigkeit überzeugen kann.
Beauftragen Sie einen Makler: Hagelt es trotz aller Bemühungen dennoch nur Absagen? Makler vor Ort kennen eventuell Vermieter, die auf eine Schufa-Auskunft verzichten. Sie sollten dem Makler allerdings nachweisen können, dass sie trotz des Schufa-Eintrags solvent sind und ihm bei erfolgreicher Vermittlung einer Wohnung auch die fällige Courtage zahlen können.