Bluthochdruck und Alkohol: Was Sie beachten sollten
Entsteht Bluthochdruck durch Alkohol?
Tatsächlich ist das isoliert betrachtet nicht der Fall: Alkohol weitet kurzfristig die Adern, wodurch der Blutdruck zunächst sogar erst einmal sinkt. Allerdings handelt es sich bei Alkohol um ein Nervengift, das immer auch mit anderen Faktoren zusammenspielt und ganz unterschiedliche Auswirkungen haben kann. Trinken Sie etwa in einem Zustand seelischer Erregung, beispielsweise bei starkem Ärger, steigt Ihr Blutdruck durch den Alkoholkonsum an. “Den Ärger runterspülen” klappt also nicht. Das Gleiche passiert, wenn Sie Alkohol und Nikotin kombinieren, also wenn Sie beim Trinken auch noch rauchen.
Keine Auswirkungen bei mäßigem Alkoholgenuss
Wenn Sie nur hin und wieder Alkohol zu sich nehmen, müssen Sie keine Auswirkungen auf Ihren Blutdruck befürchten. Das heißt, dass Männer pro Tag nicht mehr als 30 Gramm Alkohol zu sich nehmen sollten und Frauen nicht mehr als 20 Gramm. In verständlichen Zahlen ausgedrückt sollten Männer nach zwei Gläsern Bier oder einem Glas Wein aufhören zu trinken, Frauen nach gut der Hälfte.
Generell gilt: Halten Sie Ihren Alkoholkonsum in Grenzen
Was in den Forschungen zum Zusammenhang von Bluthochdruck und Alkohol als “mäßiges Trinken” beschrieben wird, lässt Allgemeinmediziner allerdings die Hände über dem Kopf zusammenschlagen. Kein Arzt würde seinem Patienten einen auch noch so geringen täglichen Alkoholkonsum empfehlen – egal, ob er an Bluthochdruck leidet oder nicht.
Denn einerseits schadet Alkohol den Organen wie Leber und Bauchspeicheldrüse und andererseits hat es meist Folgen, die sich sehr wohl negativ auf den Blutdruck auswirken: Da Alkohol viele Kalorien hat, leiden regelmäßige Trinker oft an Übergewicht. Hinzu kommt das Bedürfnis nach Salz, das durch das Trinken häufig ausgelöst wird. Und sowohl Übergewicht als auch erhöhter Salzkonsum sind starke Risikofaktoren für Bluthochdruck.
Letzten Endes bedeutet das, dass Sie – hinsichtlich Ihres Blutdrucks und auch sonst – Alkohol nur ab und zu und in geringen Mengen zu sich nehmen sollten. Behandeln Sie ihn als das Genussmittel, das er ist: Gönnen Sie sich hier und da ein Glas und genießen Sie es, ohne zu übertreiben. Es spricht nichts dagegen, dass Sie auch mit Bluthochdruck Rotwein trinken, wenn Sie die Flasche nach einem Glas wieder verkorken und bis zum nächsten Mal beiseitestellen.