Für wen eignen sich Brillengläser aus Kunststoff?
Brillengläser: Kunststoff oder Mineralglas - welches ist besser?
Inzwischen ist die Mehrzahl der Brillengläser aus Kunststoff, gängig aus CR 39 bzw. Polycarbonat. Die Unterschiede bei der optischen Leistung sind minimal. Faktoren, die für die Materialwahl eine Rolle spielen, sind individuelle Sehstärke und persönliche Tragegewohnheiten. Sie möchten sich spezielle Wünsche an Funktion, Komfort und Designoptik erfüllen? Zeitgemäße Brillenglasfertigung ist durch ein großes Spektrum potenzieller Varianten gekennzeichnet. Doch was macht ihre Materialien im Einzelnen aus? Ja, Beliebtheit hin oder her: Brillengläser aus Kunststoff haben auch Nachteile - am besten erläutert, indem man die Vorteile von Glas in den Blick nimmt.
Brillengläser aus Mineralglas beliebter als Kunststoff?
Mineral- bzw. Silikatglas auf Quarzsandbasis als traditioneller Werkstoff macht nicht nur preisgünstigere, sondern auch kratzfestere Brillengläser. Darüber hinaus punktet das Material bei starker Fehlsichtigkeit mit der Eigenschaft, effektive Korrektur auch mittels relativ dünner Gläser zu ermöglichen. Dabei überzeugt das im Vergleich klarer wirkende Glas mit hoher Dichte, optischer Reinheit und kommt, verglichen mit Kunststoff, bei identischer Brechzahl nahezu ohne Dispersion (irritierende Farbsäume) aus. Sie wünschen sich Bifokal- oder Trifokalgläser (Gleitsichtbrillen)? Mineralisches Glas realisiert Seherlebnisse ohne störende Trennkante. Je höher die Brechzahl (Brechungsindex), desto dünner das Brillenglas. Die Brechzahl bezeichnet die Fähigkeit eines Materials, Licht zu lenken bzw. zu brechen. Je höher diese, desto geringer der Materialaufwand, um den gewünschten optischen Effekt zu erreichen. Weshalb es Sinn macht, bei starker Fehlsichtigkeit und hohen Dioptrien ein Material mit höherem Brechungsindex zu wählen: So erhalten Sie trotzdem eine Sehhilfe mit schlankeren Gläsern! Glas (Brechzahlspektrum von 1,5 bis 1,9) läuft hier Kunststoff (1,5, 1,6, 1,67, 1,74) bei gleicher Dioptrie den Rang ab.
Brillengläser aus Kunststoff: Vorn bei Tragekomfort, Sicherheit & mehr
Anders als Glas eignet sich Kunststoff bzw. organisches Glas für alle Brillenvarianten. Besonders für Kinderbrillen und Sportbrillen wird Kunststoff gern gewählt, weil nicht nur besonders leicht und tragekomfortabel, sondern auch unter Sicherheitsaspekten überzeugend. Seine Bruch- und Splitterfestigkeit überrundet - je nach gewähltem Material - Glas um ein Hundertfaches. Sogar Funkenflug von Lagerfeuer bis Schweißarbeiten lässt Brillengläser aus Kunststoff kalt. Dagegen lässt seine Kratzfestigkeit zu wünschen übrig: Grundsätzlich verlangen Brillengläser aus Kunststoff schonende Behandlung und die richtige Pflege. Sensibilität, der jedoch vermehrt mit besonderen Beschichtungen - von schmutzabweisend bis materialhärtend - begegnet wird: Quarz wird aufgedampft, Polysiloxan und Keramik-Nanopartikel aufgebracht. Verfahren, dank derer Kunststoff nah an die Unempfindlichkeit von Mineralglas heranrückt.
Kunststoffgläser: Entspiegelt einfach besser!
Jeder Werkstoff reflektiert das Licht - Kunststoff macht da keine Ausnahme. Und je mehr Licht reflektiert wird, desto weniger passiert Ihre Brillengläser! Lästige Reflektionen, die das Auge ermüden, nicht zuletzt beim Autofahren in der Dämmerung. Wirksame Innenentspiegelung verhindert, dass Sie Ihre eigenen Augen im Brillenglas sehen - und im schlimmsten Fall bei nächtlicher Autofahrt durch Scheinwerfer entgegenkommender Fahrzeuge geblendet werden. Mehr noch: Entspiegelung aus hauchdünn aufgedampftem, farblosem Magnesiumfluorid verspricht: Schau mir in die Augen, Kleiner! Die Brille als Barriere weicht zur Seite, ob für freie Sicht auf Ihr gekonntes Abend-Make-up oder im Job beim Kundenkontakt! Entspiegelung reduziert Reflektionen maximal - für klare, kontrastreiche und farbnatürliche Seheindrücke.
Brillengläser aus Kunststoff - echte High-Tech-Allrounder
Sie arbeiten viel am Monitor? Dann schützen Brillengläser aus Kunststoff mit Blaufilter-Technologie Ihre Augen vor der hochenergetischen blauen Strahlung von Bildschirm, Tablet und Handy. Sie sind sportlich viel im Freien aktiv? Kunststoffgläser mit High-Tech-Veredelung bieten eine Polarisationsschicht gegen Blendeffekte, für kontrastreicheres Sehen. Denn auch Ihr Auge ist nichts anderes als eine Kamera: Wie dort schirmt ein Polarisationsfilter reflektierte, senkrecht gerichtete Lichtwellen ab - um nur die waagerechten durchzulassen. Schön und gut, würde Kunststoff nicht jedes Stäubchen anziehen! Auch dagegen ist eine Beschichtung gewachsen, schmutz- und wasserabweisend. Für eine glatte Glasoberfläche, an der Schmutz und Hautfette praktisch abgleiten und Wasser nach Art des Lotuseffekts einfach abperlt. Beschlagene Brillen? Sind jetzt Geschichte - entsprechende Beschichtungen runden das Komfortportfolio von Kunststoff als Lieblingsmaterial ab.
Sonnenbrillen: Kunststoffgläser lieben es bunt getönt!
Mineralglas muss beim Thema Farbe, von einigen wenigen Nuancen abgesehen, passen. Dagegen nehmen Kunststoffgläser fast jeden Wunschton an. Innovative Technologie realisiert Korrektions- und Sonnenbrillen für jede Situation - sogar mit einem Glas, in einer einzigen Fassung. Entdecken Sie Sonnenbrillen, die Ihre Fehlsichtigkeit ausgleichen oder mit der Sie - auch als Gleitsichtmodell - komfortabel lesen können. Geblendet? Bereits eine geringe Tönung schafft Abhilfe, reduziert den Lichteinfall und leistet UV-Schutz. Aber was sind bloß phototrophe Konzepte? Ganz einfach: Brillengläser aus Kunststoff, die sich bei Sonneneinfall selbst tönen. Bestimmte nützliche Veredelungen sind heute bereits standardmäßig bei jedem Brillenglas inklusive. Doch auch hier ist, wie so oft, weniger mehr. Die Kunst: Nicht alles, sondern das individuell Richtige für Ihre Augen in Anspruch zu nehmen.
Ihre Brille mit Kunststoffgläsern: Beratung für besten Sehkomfort nutzen
Brillengläser aus Kunststoff machen - richtig gepflegt, beschichtet und mit Sorgfalt aufbewahrt - lange Freude! Ihr Optiker unterstützt Sie intensiv bei Ihrer Entscheidung, indem er Sie zu der für Sie idealen Materialwahl ausführlich berät. Auch dazu, welches Gewicht Ihre neue Brille und welche Dicke die Brillengläser haben werden: So ist für Kinderbrillen das dünnste Glasmaterial nicht immer ideal - Nutzung von Rohgläsern kann die Glasdicke erheblich reduzieren. Ihr Optiker hilft Ihnen auch, jene Veredelungen zu entdecken, die am besten zu Ihrer Brille und Ihren speziellen Ansprüchen passen. Und dann? Spricht Ihr Optiker eine Empfehlung aus, auf Basis von Brillenrezept, Brillenfassung, persönlichem Budget und individuellen Tragebedingungen. Denn Glas ist nicht gleich Glas: Nur eine passgenaue, individuelle Lösung garantiert - kombiniert mit ansprechender, gut sitzender Fassung - exzellenten Sehkomfort.