Heilpflanzen: Tinkturen und Ölauszüge mit Heilwirkung
Heilpflanzen-Tinkturen: Alkohol löst Wirksubstanzen
Bei Tinkturen werden die wertvollen Inhaltsstoffe der Heilpflanze mit Hilfe von Alkohol extrahiert und haltbar gemacht. Tinkturen halten in der Regel ein Jahr. Je höher der Alkoholgehalt und je länger die Ziehdauer, desto intensiver ist die Tinktur. Bereits wenige Tropfen einer Tinktur enthalten mehr Wirkstoffe als eine Tasse Tee.
Für die Zubereitung der Tinktur können frische und getrocknete Heilkräuter verwendet werden. Wer Tinkturen in der Apotheke kauft, kann sicher sein, dass ihre Herstellung regelmäßigen Kontrollen unterliegt. Tinkturen haben den Vorteil, dass die Wirkstoffkonzentration gut abschätzbar ist und die Tinktur auch unterwegs eingenommen werden kann, etwa auf einem Stück Würfelzucker oder mit etwas Wasser.
Heilpflanzen-Tinkturen: innere und äußere Anwendung
Neben der inneren Anwendung können Tinkturen auch auf die Haut aufgetragen werden. Tinkturen werden häufig Cremes und Salben beigemengt. Als Badezusätze oder in Form von Umschlägen entfalten sie ebenfalls ihre Wirkung. Eine Ringelblumen-Tinktur beispielsweise stärkt innerlich angewendet die Verdauung, lindert Magenschmerzen und wirkt Darmentzündungen entgegen. Äußerlich kommt die Tinktur aus Ringelblumenblüten für die Wundheilung zum Einsatz. Die Tinktur kann pur angewendet werden, ist häufig aber auch in Salben zu finden.
Da äußerlich angewendete Tinkturen neben der Haut auch die Kleidung verfärben können, ist Vorsicht geboten. Innerlich angewendet sollten Tinkturen immer gemäß den Herstellerempfehlungen zum Einsatz kommen. Die Dauer der Anwendung sowie die Dosierungsempfehlungen sollten eingehalten werden, um Nebenwirkungen und Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten oder Präparaten zu vermeiden.
Heilpflanzen-Öl: Bis zu zwölf Monate haltbar
Bei einem Ölauszug werden die Inhaltsstoffe der Heilpflanze mit Hilfe von Ölen aus der Pflanze gelöst. Heilpflanzen-Öle eignen sich für die äußere Anwendung und ergänzen unter anderem Massagen. Ein Beispiel für ein beliebtes Heilpflanzenöl ist Johanniskraut-Öl. Es lindert Hautentzündungen, Sonnenbrand, leichte Verbrennungen und Gelenkschmerzen sowie Sportverletzungen. Heilpflanzen-Öle sind bis zu zwölf Monate haltbar.
Unterschied: Ölauszug und ätherische Öle
Achtung: Bei Ölauszügen werden die Wirkstoffe der Heilpflanze mit Hilfe von Öl gelöst. Heilpflanzen-Ölauszüge mit Mandelöl und anderen Ölen haben einen hautpflegenden Effekt. Bei ätherischem Öl hingegen handelt es sich um Öl, das in der Heilpflanze selbst enthalten ist. Ätherische Öle sind leicht flüchtige, entzündbare Stoffgemische aus verschiedenen organischen Stoffen wie Alkohol, Ester oder Terpene. Da ätherische Öle hautreizend wirken, sind sie nur stark verdünnt für die äußere Anwendung geeignet.
Heilpflanzen-Öl selbst machen: Ringelblume pflegt die Haut
Wer Heilpflanzen-Öl selbst herstellen möchte, kann das untenstehende Rezept ausprobieren:
- Getrocknete Ringelblumen in ein Schraubglas geben, bis es dreiviertel voll ist.
- Mit Mandelöl übergießen, bis alle Blüten vollständig bedeckt sind.
- Das Glas gut verschließen.
- Bei Zimmertemperatur und ohne direkte Sonneneinstrahlung drei bis sechs Wochen ziehen lassen.
- Alle zwei Tage das Glas vorsichtig schütteln, damit sich die Pflanzenbestandteile und das Öl gut vermischen. Außerdem wird so der Schimmelbildung vorgebeugt.
- Bildet sich Kondenswasser am Deckel, mit einem sauberen Tuch vorsichtig abtupfen und das Glas wieder verschließen.
- Den fertigen Öl-Auszug in eine braune Flasche (Apotheker-Flasche) füllen und kühl und lichtgeschützt lagern.
Heilpflanzen-Ölauszüge können auch mit Olivenöl, Jojobaöl und anderen Ölen hergestellt werden. Auch können verschiedene Heilpflanzen kombiniert werden.