Physische Veränderungen während der Pubertät: So verändert sich dein Körper
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Physische Veränderungen während der Pubertät: So verändert sich dein Körper

Die physischen, also körperlichen Veränderungen während der Pubertät sind für Jugendliche Neuland: Die plötzlich einsetzende Periode ist für Mädchen oft ebenso überraschend wie der Stimmbruch für Jungen. Da die meisten körperlichen Veränderungen der Pubertät langsam geschehen, kannst du die Entwicklung deines Körper ganz entspannt begleiten und beobachten. Dabei werden viele Fragen aufkommen. Oft können Jugendliche in der Familie ihre Fragen besprechen. Ist dir das unangenehm, gibt es viele Anlaufstellen, an die du dich anonym und kostenfrei wenden kannst. Einen ersten Überblick bekommst du in dem folgenden Artikel von Gelbe Seiten.

Warum verändert sich mein Körper während der Pubertät?

Startpunkt deiner Pubertät beziehungsweise der physischen Veränderungen während der Pubertät sind neue Signale im Gehirn, welche die Bildung von Sexualhormonen in deinem Körper, genauer: zuerst in deinen Nebennieren, anregen. Bei Jungen gibt das Gehirn mit etwa elf Jahren den Startschuss zur Hormonbildung, bei Mädchen um das neunte Lebensjahr. Langsam reifen die Hoden bei Jungen und die Eierstöcke bei Mädchen, damit diese nach einigen Jahren die Hormonbildung übernehmen können. Bei Frauen wird vermehrt das Geschlechtshormon Östrogen gebildet, bei Männern Testosteron. Zunächst vollziehen sich die hormonellen Veränderungen unbemerkt.

Doch irgendwann wird dir deine körperliche Entwicklung auffallen. Die weiblichen und männlichen Geschlechtshormone setzen verschiedene physische Veränderungen während der Pubertät in Gang: Mädchen bemerken beispielsweise häufig zuerst, dass ihre Brust plötzlich berührungsempfindlich wird und sich etwas geschwollen anfühlt. Jungen fällt vielleicht auf, dass sich Flaum an den Beinen bildet. Welche pubertätsbedingte körperliche Veränderung man zuerst bemerkt, ist individuell verschieden. Wenn du magst: Frag doch mal deine Eltern, wie sie ihre Pubertät erlebt haben oder horche mal bei deinen Freunden nach, ob ihnen bereits etwas auffällt.

Physische Veränderungen während der Pubertät bei Mädchen

Ganz besondere Momente sind für junge Frauen das Einsetzen der Monatsblutung – fast jede Frau erinnert sich an diesen Moment ganz genau – und das Brustwachstum. Doch es finden noch viele andere physische Veränderungen während der Pubertät bei Frauen statt. So entwickeln sich weibliche Kurven. Die Hüften werden breiter, der Körper nimmt an Fettgewebe zu und wird weicher. Die Haut der Brustknospen wird dunkler und es wachsen feine Härchen. Ebenso beginnen an deinen Beinen, unter den Armen, um den Bauchnabel und auf und um die äußeren Schamlippen herum Härchen zu wachsen, die mit der Zeit immer fester und dunkler werden. Die äußeren und inneren Schamlippen vergrößern sich und auch die Klitoris (Kitzler), die empfindliche und gefühlsintensive Stelle im oberen Bereich deiner Schamlippen wird größer. Eierstöcke, Eileiter und Gebärmutter entwickeln sich. Reift in deinen Eierstöcken schließlich die erste Eizelle heran, bekommst du deine erste Periode – und kannst ab da schwanger werden. Sollten deine Brüste sich in ihrer Größe etwas unterscheiden, ist das ganz normal. Der Körper kennt kein „Copy-Paste“. Es wächst alles individuell und einzigartig. Und das ist genau richtig so.

Wann bekomme ich meine „Tage“?

Wann genau du deine erste Monatsblutung bekommst, lässt sich nicht zuverlässig vorhersagen. Der Zeitpunkt ist genetisch festgelegt. Frage bei deiner Mutter nach, wann sie die erste Periode hatte. In einem ähnliche Zeitraum wird voraussichtlich auch deine erste Periode erfolgen. Beschleunigen oder gezielt hinauszögern lässt sich die Periode nicht. Dein Körper macht das ganz allein. Was deinen Körper allerdings beeinflussen kann, sind beispielsweise Krankheiten oder Unterernährung. Auch junge Mädchen, die sehr viel Sport machen, haben oftmals etwas später ihre Tage.

Warum blute ich während der Periode aus der Scheide?

Siehst du zum ersten Mal Blut in deiner Unterhose, kann dich das erstmal erschrecken. Blut macht vielen Angst, weil es auf eine Verletzung hindeutet. Doch die Verletzung, die bei der Monatsblutung entsteht, ist nicht gefährlich. Die „Menarche“, so wird die Regelblutung in der Fachsprache genannt, ist Teil eines Reinigungsprozesses. Wächst im Körper eine befruchtungsfähige Eizelle heran, wächst zeitgleich auch Gebärmutterschleimhaut, um eine befruchtete Eizelle ernähren zu können. Ungefähr zwei Wochen vor der Periode löst sich die Eizelle vom Eierstock (Eisprung) und wandert durch den Eileiter in Richtung Gebärmutter. Jetzt könnte sie befruchtet werden. Geschieht dies nicht, nistet sie sich nicht im „Gebärmutter-Nest“ ein. Die aufgebaute Gebärmutterschleimhaut wird nicht mehr benötigt – und die Gebärmutter stößt sie ab. Du blutest und verlierst Schleimhautgewebe. Im Laufe des nächsten Monatszyklus baut sich wieder neue Schleimhaut auf. Du kannst dir das in etwa wie Bettenmachen in einem Hotel vorstellen: Jeden Monat wird das Bett für eine befruchtete Eizelle neu gemacht. Mag sich der „kleine Gast“, also eine befruchtete Eizelle, nicht darin „einkuscheln“, kommt das „alte Bettzeug“ weg und das Bett wird frisch gemacht.

Wie viel Blut verliere ich während der Periode und wie fange ich es auf?

Während der Periode kannst du ein Ziehen oder leichte bis stärkere Schmerzen im Unterleib und im Rücken spüren. Diese entstehen, wenn sich die Gebärmutter zusammenzieht, um die Gebärmutterschleimhaut abzustoßen. Versuche es mal mit einer Wärmflasche, diese tut vielen Mädchen gut. Wärme entspannt die Muskulatur. Etwa eine halbe Tasse voll Menstruationsblut verlierst du während deiner Tage. Auffangen kannst du dieses mit Binden (Watteeinlagen, die in die Unterhose geklebt werden), Menstruationsunterwäsche (waschbare und wiederverwendbare Perioden-Unterhosen mit speziellem saugfähigem Kern) oder Tampons (Röllchen aus gepresster Baumwolle und Rückholfädchen, die in die Scheide eingeführt werden). Diese musst du regelmäßig wechseln. Nimm also immer ausreichend Nachschub mit, wenn du unterwegs bist.

Bist du bereits älter und schon mit deinem Körper und seiner Periode gut vertraut, kann möglicherweise auch eine Menstruationstasse (kleiner Behälter aus Silikon, der das Blut im Inneren der Scheide auffängt) eine Option für dich sein. Bei den meisten Frauen dauert die Periode fünf bis sieben Tage, bei manchen aber auch kürzer oder länger. Du bekommst bald ein Gespür dafür, wie deine Periode abläuft. Gerade zu Beginn der Pubertät kann es sein, dass diese auch mal ganz ausbleibt. Das ist durch die hormonellen Veränderungen bedingt und nicht ungewöhnlich. Eine gynäkologische Praxis solltest du aufsuchen, wenn du Sex hattest und schwanger sein könntest oder wenn deine Periode ohne ersichtlichen Grund mehrere Monate ausbleibt. Gynäkolog:innen in deiner Nähe findest du mit Hilfe der Suche der Gelben Seiten.

Intimbereich reinigen

Reinige deine Vulva, also deine äußeren Geschlechtsteile, regelmäßig mit warmem Wasser – während deiner Periode zwei Mal täglich – und verzichte dabei auf normale Seifen, Wasch- und Durchgele. Diese können den empfindlichen Bereich reizen und ihn anfälliger für krankmachende Keime machen. Deine Scheide, also das Innere des Körpers reinigt sich von selbst und ist mit einem speziellen keimtötenden Sekret (Scheidenflora) ausgestattet. Unter anderem sorgen Milchsäurebakterien für ein saures Milieu, in dem sich krankmachende Keime nur schlecht vermehren können. Möchtest du ein Reinigungsgel benutzen, wähle eines, das auf den pH-Wert des Intimbereichs abgestimmt ist.

Lesetipp: Perioden-Hygiene: Fragen rund um die Damenbinde.

Tipp für Eltern

Die meisten Mädchen erleben ihre erste Periode mit etwa zwölf Jahren. Eltern sollten ihre Tochter frühzeitig aufklären und offen sein für Fragen rund um das Thema Monatsblutung. Wissen Mädchen, was auf sie zukommt, haben sie weniger Sorge und können mit der ersten Blutung besser umgehen. Erklären Sie Ihrem Kind, dass die Periode zwar nervig sein kann, aber zugleich etwas Besonders ist und ein Mädchen zur erwachsenen Frau macht. Sie können die erste Monatsblutung feiern: Gehen Sie zusammen essen oder lassen Sie das Kind eine gemeinsame Aktivität aussuchen, auf die es Lust hat. So wird neben einem möglichen Schrecken die Periode auch mit etwas Positivem verbunden.

Was ist „Weißfluss“?

Manche jungen Mädchen bemerken, dass weißliches Sekret aus ihrer Scheide austritt. Dieses wird „Weißfluss“ genannt und ist ganz normal. Falls sich bei dir etwas mehr Weißfluss bilden sollte, kannst du diesen mit einer dünnen, atmungsaktiven Slipeinlage auffangen. Aufmerksam werden solltest du allerdings, wenn das Sekret komisch riecht oder die Farbe verändert. Dann kann eine Infektion die Ursache sein, etwa ein Scheidenpilz. Auch Rötungen, Juckreiz und Brennen sind Warnzeichen, die dir zeigen, dass etwas in deinem Intimbereich nicht in Ordnung ist. Vereinbare dann einen Termin bei einem Frauenarzt oder einer Frauenärztin und lasse dich untersuchen und behandeln. Gynäkolog:innen in deiner Nähe findest du mit Hilfe der Suche der Gelben Seiten. Ist es dein erster Frauenarztbesuch, nimm deine Mama oder eine gute Freundin mit. Das gibt dir Sicherheit und du bist nicht mehr ganz so aufgeregt.

Stimmungsschwankungen durch Veränderungen im Gehirn

Auch in deinem Gehirn finden Veränderungsprozesse statt. Wahrnehmen kannst du diese beispielsweise durch vermehrte Stimmungsschwankungen: Bist du in einem Moment happy und im nächsten total traurig oder gereizt – und weißt gar nicht warum – können die Hormone dahinterstecken. Auch bemerken viele Mädchen in der Woche vor ihrer Periode vermehrte Stimmungsschwankungen und manchmal auch Heißhunger oder verstärkte Müdigkeit. Dies ist auf die zyklusbedingten hormonellen Schwankungen zurückzuführen und normal. Achtung: Merkst du, dass du dich über einen längeren Zeitraum nicht gut fühlst, du etwa sehr bedrückt bist und oft weinen musst, sprich mit deinen Eltern darüber. Manchmal kann eine psychische Erkrankung die Ursache sein. Wird diese von einem Arzt oder einer Ärztin diagnostiziert und behandelt, kann es dir bald wieder besser gehen.

Lesetipp: Ratgeber „Psychische Erkrankungen bei Kindern und Jugendlichen“ der Gelben Seiten.

Entwicklung der Geschlechtsmerkmale während der Pubertät bei Jungen

Auch bei Jungen verändert sich während der Pubertät der Körper. Ganz besondere Momente für junge Männer sind der erste Samenerguss – fast jeder Mann erinnert sich daran – sowie der Stimmbruch und das Bartwachstum. Doch es finden noch viele andere physische Veränderungen während der Pubertät bei Männern statt. So bildet sich auf dem Körper zuerst ein Flaum, der sich vor allem an den Beinen, am Oberkörper, im Intimbereich, unter den Armen und im Gesicht zu festen Haaren verändert. Du fragst dich, wie viel Bart du bekommen wirst? Schau mal, wie der Bart von deinem Vater aussieht, denn das Haarwachstum ist erblich bedingt. Auch deine Schultern werden breiter, deine Stimme tiefer und das Muskelwachstum nimmt zu. Hoden und Penis vergrößern sich. Ebenso entwickeln die Geschlechtsteile ihre Funktionen, damit du später ein Kind zeugen kannst. In dieser Entwicklungsphase erleben Jungen– oft im Schlaf – ihren ersten Samenerguss.

Was ist ein feuchter Traum?

In der Pubertät beginnen die Hoden, Samenzellen (Spermien) zu produzieren. Ebenso trainieren Hoden und Penis den „Ernstfall“, also die Ejakulation, bei der Sperma aus dem Penis austritt und eine Frau schwängern kann. Den ersten Samenerguss erleben Jungen oftmals unbemerkt im Schlaf. Wachen sie auf, bemerken sie einen feuchten Fleck in der Hose oder auf dem Bettlaken. Daher werden nächtliche Samenergüsse im Schlaf auch als „feuchter Traum“ bezeichnet. Es ist auch möglich, über Selbstbefriedigung einen Samenerguss bewusst zu erleben. Besonders die Penisspitze, Eichel genannt, ist berührungsempfindlich. Selbstbefriedigung ist nichts, wofür sich Männer oder Frauen schämen müssten. Es ist ganz natürlich und ein schöner Weg, sich angenehme Gefühle zu bereiten.

Unreine Haut: Akne bei Jungen häufiger

Manche Jugendliche haben mit nervigen Pickeln und Mitessern zu kämpfen. Der Grund: Durch das Sexualhormon Testosteron bildet die Haut vermehrt Fett (Talg). Kann dieses aufgrund einer Verhornungsstörung der Haut nicht abfließen, sammelt es sich in der Pore und ist eine ideale Futterstätte für Bakterien. Diese vermehren sich und lösen Entzündungsreaktionen aus. Hast du sehr viele entzündete Pickel und Mitesser – Experten sprechen von Akne – kannst du dich an eine:n Hautärzt:in wenden. Dermatolog:innen in deiner Nähe findet du mit Hilfe der Suche der Gelben Seiten. Spezielle Waschgele und Salben öffnen die Poren, regulieren die Talgproduktion, hemmen das Bakterienwachstum und wirken antientzündlich.

Tipp: Probiere es mal mit einem Mikrofasertuch ergänzend zur Waschlotion. Dieses hat besonders feine Fasern, welche gut die Poren reinigen können. Achte bei Cremes zudem darauf, dass diese „nicht komedogen“ sind. Das bedeutet: Sie verstopfen nicht die Poren.

Lesetipp: Akne behandeln: Was hilft gegen Pickel?

Talgbildung am Penis: Smegma regelmäßig entfernen

Auch der Penis hat Talgdrüsen. Jungen sollten ihren Penis täglich mit warmem Wasser reinigen – und dabei die Vorhaut ganz zurückschieben, damit das Smegma (Substanz der Talgdrüsen an Eichel und Vorhaut) entfernt wird. So lassen sich Entzündungen vorbeugen. Auf Seife und Duschgel in diesem empfindlichen Bereich sollten Jungen verzichten, sie können Reizungen verursachen. Solltest du Schmerzen am Penis haben oder eine Entzündung entdecken, solltest du einen Termin bei einem Urologen oder einer Urologin vereinbaren. Adressen in deiner Nähe findest du mit Hilfe der Suche der Gelben Seiten. Ist es dein erster Besuch beim Urologen, nimm deine Mutter, deinen Vater oder einen Kumpel mit, wenn du dich dann sicherer fühlst und weniger nervös bist.

Lesetipp: Penisentzündung: Ursachen, Symptome & Behandlung.

Ist mein Penis gut so wie er ist?

Du hast es vielleicht schon mal in der Umkleide oder in der Gemeinschaftsdusche im Schwimmbad oder der Sporthalle bemerkt: Jeder Penis ist anders. Vielleicht bist du etwas verunsichert, weil dein Penis etwas kleiner ist oder etwas schief. Das ist kein Problem. Jeder Penis ist ganz individuell. Und das ist gut so. Ein großer Penis ist kein Kriterium für guten Sex. Und: Ein Penis, der im schlaffen Zustand kleiner ist, kann steif genauso groß sein wie ein anderer Penis, der schlaff viel größer war. Wie groß ein Penis in erigiertem Zustand wird, ist auch abhängig davon, wie viel Blut er speichern kann. Etwa ab dem 16. Lebensjahr entsprechen deine Geschlechtsorgane denen eines Erwachsenen. Du möchtest wissen, wie unterschiedlich Penisse sein können? Das Dr. Sommer-Team des Magazins „BRAVO“ hat eine Penis-Galerie zusammengestellt.

Stimmbruch: Warum wird meine Stimme tiefer?

Während der Pubertät wächst der Kehlkopf – bei Männern besonders. Das führt dazu, dass deine Stimme teilweise etwas krächzender, unklarer oder schriller klingt. Da deine Stimme in der Zeit der Umstellung nicht immer stabil ist, die Tonlagen wechselt und immer mal „wegbrechen“ kann, wird diese Phase als „Stimmbruch“ bezeichnet. Je größer dein Kehlkopf wird, desto tiefer wird deine Stimme.

„Wachstumsschub“ und Körpergröße

Die Sexualhormone sorgen dafür, dass Jungen und Mädchen größer werden. Bis zu acht Zentimeter im Jahr nimmt die Körpergröße zu. Da die Pubertät bei Mädchen in der Regel früher beginnt als bei Jungen, setzt bei ihnen auch der Wachstumsschub früher ein. Sie sind dann eine ganze Weile größer als Jungen. Allerdings hören sie früher auf zu wachsen und Jungen holen auf. Erwachsene Frauen sind im Schnitt kleiner als Männer.

Stimmungsschwankungen während der Pubertät – auch bei Jungen

Auch Jungen erleben Stimmungsschwankungen. In ihrem Gehirn finden ebenso wie bei Mädchen Veränderungsprozesse statt, welche dazu führen, dass du von einem Hoch schnell mal in ein Tief kommen kannst. Zum Beispiel kannst du total zufrieden sein und plötzlich sagt ein Kumpel oder deine Eltern etwas, was dich total nervt – und die Stimmung ist dahin. Das Hin und Her der Gefühle kann echt anstrengend sein. Vielleicht fühlst du manchmal auch ganz viel Wut in dir. Vermehrte Aggression kann auf das Testosteron zurückzuführen sein. Jetzt eine Prügelei zu beginnen oder Gegenstände zu zerstören, wäre der falsche Weg. Battle dich beim Fußball oder einer anderen Sportart. Vielleicht hast du auch Lust, Boxen oder Karate auszuprobieren? Beratschlage dich mit deinen Eltern, Geschwistern oder Freunden, was dir bei Stimmungsschwankungen guttun und dich ausgleichen kann.

Achtung: Merkst du, dass du dich über einen längeren Zeitraum nicht gut fühlst, du etwa sehr bedrückt bist, keine Motivation mehr hast und dir plötzlich deine Hobbys keine Freude mehr machen, sprich mit deinen Eltern darüber. Manchmal kann eine psychische Erkrankung die Ursache sein. Der erste Kontakt ist meist ein:e Ärzt:in für Kinder- und Jugendmedizin. Diese:r kann zu weiteren Fachstellen überweisen, etwa eine:n Psychiater:in. Wird eine psychische Erkrankung wie eine Depression oder Angststörung behandelt, kann es dir bald wieder besser gehen.

Lesetipp: Ratgeber „Psychische Erkrankungen bei Kindern und Jugendlichen“ der Gelben Seiten.

Tipp für Eltern

Im Laufe der Pubertät werden nicht nur Erektionen häufiger, sondern auch Samenergüsse. Manchmal empfinden Jugendliche die Flecken in der Unterhose oder auf dem Bettlaken als peinlich. Das muss nicht sein. Klären Sie Ihren Sohn über die körperlichen Veränderungen auf und vermitteln sie ihm, dass diese etwas ganz Natürliches auf dem Weg zum erwachsenen Mann sind. Gehen Sie offen mit Themen rund um Sexualität um und haben Sie ein offenen Ohr für Fragen. Aber: Ist es Ihrem Kind unangenehm, über solche Themen zu sprechen, drängen Sie sich nicht auf. Vielleicht fällt es ihm leichter, mit Freunden darüber zu sprechen.

Das Jungfernhäutchen, medizinisch Hymen genannt, ist eine Schleimhautfalte, die kranzförmig am Scheideneingang sitzt. Dieses kann beim Sport einreißen und eine kleine Blutung in der Unterhose verursachen. Häufig reißt es beim ersten Geschlechtsverkehr ein und blutet etwas. Reißt das Jungfernhäutchen ein, kann es einen kurzen Moment etwas pieken. Der leichte Schmerz lässt aber bald nach. Doch nicht alle Mädchen verspüren beim ersten Sex das Pieken oder haben eine leichte Blutung. Manchmal dehnt sich das Hymen problemlos mit, manchmal ist es schon viel früher eingerissen.
Es ist natürlich, dass der Körper aufgrund der hormonellen Umstellung in der Pubertät mehr schwitzt und demnach häufig auch nach Schweiß riecht. Frischer Schweiß ist geruchlos. Es beginnt dann zu müffeln, wenn die auf der Haut befindlichen Bakterien den Schweiß zersetzen. Es gibt zwei Möglichkeiten, Schweißgeruch entgegenzuwirken. Du nimmst ein schweißhemmendes Deo, auch Antitranspirant genannt oder du nutzt ein Deo mit Wirkstoffen, welche die Bakterienbildung hemmen. Antitranspiranten enthalten Aluminiumsalze, welche die Poren verengen, sodass weniger Schweiß austritt. Die Achseln sind trocken und es gibt weniger „Futter“ für die Bakterien. Das wirkt sehr gut. Allerdings gelten Aluminiumsalze gesundheitlich als nicht unbedenklich. Viele nutzen daher lieber Deodorants, welche bei der Bakterienhemmung ansetzen. Deocremes mit Natriumhydrogencarbonat können sehr effektiv sein. Auch gibt es Deo mit Zink oder Magnesium, welche den Schweißgeruch unterbinden. Probiere einfach aus, mit welchem Deo du zurechtkommst. Es ist normal, wenn du erstmal einige ausprobieren musst, bis du dich in dem Deo-Dschungel aus Deorollern, Sprühdeos, Deokristallen und Deocremes zurechtgefunden und deinen Favoriten entdeckt hast.
Wie wird aus einem schlaffen Penis ein steifer Penis? Das Geheimnis liegt in den Schwellkörpern. Ist ein Mann erregt, fließt verstärkt Blut in den Penis. In den Schwellkörpern kann sich das Blut stauen. Der Penis wird größer und steif. Flaut die Erektion ab, fließt auch das Blut wieder aus dem Penis heraus. Übrigens: Wachst du mit einer morgendlichen Erektion auf, wird diese umgangssprachlich als „Morgenlatte“ bezeichnet. Bei einem Samenerguss spritzt stoßweise etwa ein Teelöffel voll Sperma mit etwa 17 Kilometer pro Stunde aus deinem Penis. Das Ejakulat kann bis zu 100 Millionen Samenzellen enthalten. Ganz schön viel, oder? Gut zu wissen: Auf dem Bettlaken sterben Samenzellen nach wenigen Minuten ab. In der Scheide eines Mädchens hingegen sind sie bis zu acht Tage überlebensfähig und können zu einer Schwangerschaft führen, wenn das Mädchen in dieser Zeit ihre fruchtbaren Tage hat.

Quellen:

profamilia.de: „Pubertät“. Online-Information von pro familia Bundesverband.

profamilia.de: „Mädchen * Jungen. Dein Körper – Informationen für Kinder und Jugendliche“. Online-Broschüre (PDF) von pro familia Bundesverband.

baer.bayern.de: „Pubertät“. Online-Information des Zentrums Bayern Familie und Soziales: Bayerischer Erziehungs-Ratgeber. 

baer.bayern.de: „Vom Mädchen zur Frau“. Online-Information des Zentrums Bayern Familie und Soziales: Bayerischer Erziehungs-Ratgeber. 

baer.bayern.de: „Vom Jungen zum Mann“. Online-Information des Zentrums Bayern Familie und Soziales: Bayerischer Erziehungs-Ratgeber. 

gesundheitsinformation.de: „Was passiert in der Pubertät?“. Online-Information des Instituts für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG).

gesundheitsinformation.de: „Akne“. Online-Information des Instituts für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG).

gesundheit.gv.at: „Pubertät“. Online-Information des Öffentlichen Gesundheitsportals Österreichs des Bundesministeriums für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz.

frauenaerzte-im-netz.de: „Entwicklung & Pubertät“. Online-Information des Berufsverbands der Frauenärzte e. V. und der Deutschen Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe (DGGG).

neurologen-und-psychiater-im-netz.org: „Pubertät und Adoleszenz: Körperliche und psychosoziale Reifung“. Online-Information der Berufsverbände für Psychiatrie, Kinder- und Jugendpsychiatrie, Psychotherapie, Psychosomatik, Nervenheilkunde und Neurologie aus Deutschland.







Disclaimer: Dieser Text enthält nur allgemeine Hinweise und ist nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung geeignet. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen. Alle individuellen Fragen, die Sie zu Ihrer Erkrankung oder Therapie haben, besprechen Sie mit Ihrem behandelnden Arzt.
AL
Ann-Kathrin Landzettel
Autor/-in
Ann-Kathrin Landzettel M. A. ist Gesundheitsjournalistin aus Leidenschaft. Vor allem zwei Fragen treiben die geprüfte Gesundheits- und Präventionsberaterin an: Wie können wir lange gesund bleiben – und wie im Krankheitsfall wieder gesund werden? Antworten findet sie unter anderem im intensiven Austausch mit Ärztinnen und Ärzten sowie in persönlichen Gesprächen mit Patientinnen und Patienten. Seit fast zehn Jahren gibt sie dieses Wissen rund um Gesundheit, Medizin, Ernährung und Fitness an ihre Leserinnen und Leser weiter.
Ann-Kathrin Landzettel
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