Scheidenpilz - Was ist das?
Candida: Harmloser Hefepilz mit unangenehmen Folgen
Die Infektion mit einem Scheidenpilz erfolgt zumeist durch einen harmlosen Hefepilz. Besonders verbreitet ist der Erreger Candida albicans neben Arten der Hefepilzfamilie wie Candida glabrata und Candida tropicalis. Die Infektion mit dem Hefepilz im Intimbereich wird im medizinischen Sprachgebrauch auch als "Vulvovaginalcandidose" bezeichnet. Hintergrund für die Namensgebung ist der zumeist betroffene Bereich zwischen den äußeren Genitalien der Frau (lat. Vulva) und der Scheide (lat. Vagina), während der Namensteil "Candidose" auf eine Überbesiedlung hinweist.
Die Candida-Pilze besiedeln den Körper auf der Haut und den Schleimhäuten vielfältig und gehören auch bei einem gesunden Organismus zum natürlichen Gemisch der gesunden Haut-Flora. Das gute Immunsystem verhindert die Ausbreitung, weshalb die meisten Menschen nicht viel von den Candida-Erregern auf Haut und Schleimhäuten mitbekommen.
Wärme und Feuchtigkeit sind optimale Umstände für den Scheidenpilz
Wird jedoch das Immunsystem gestört, kann sich der Candida-Erreger durch die guten Wachstumsbedingungen auf der menschlichen Schleimhaut ungehindert ausbreiten. Wie alle Pilze profitiert auch der Candida-Pilz von der Mischung aus Wärme und Feuchtigkeit in sauerstoffarmer Umgebung. Diese Voraussetzungen sind im Intimbereich durch die normale Körpertemperatur von ca. 37° C gegeben, während die Sauerstoffzufuhr (z.B. durch die Kleidung) gemindert und die Feuchtigkeit durch die natürliche Funktionsweise der Schleimhäute vorhanden ist.
Scheidenpilz-Infektion durch die Störung des Immunsystems
Bei einer Störung des Immunsystems kann die natürliche Bekämpfung der Pilzsporen gemindert sein. Die Pilzsporen beginnen sich somit zu vermehren. Die übermäßige Besiedlung der Haut oder der Schleimhäute lassen aus medizinischer Sicht die Pilzinfektion entstehen, die sich ohne das gut funktionierende Immunsystem immer weiter ausbreitet.
Geschieht dies im Intimbereich der Frau, beispielsweise, weil die natürlichen Milchsäurebakterien in der Scheidenflora nicht in ausreichender Zahl vorhanden sind, kann der Scheidenpilz dennoch eine Zeit lang unbemerkt bleiben. Doch meist zeigt sich die Pilzinfektion recht bald durch Rötungen, Reizungen und Juckreiz oder gar Brennen in der Vagina oder im äußeren Schambereich.
Auch Männer können von Pilzinfektion betroffen sein
Auch Männer können von einer solchen Pilzinfektion betroffen werden. Betroffen sind beim Mann zumeist die Eichel und die Vorhaut, die ebenfalls juckt, sich rötet und nicht nur beim Wasserlassen ein Brennen hervorrufen kann. Wenngleich die Scheidenpilz-Infektion harmlos und leicht zu behandeln ist, ist sie dennoch ansteckend und kann beispielsweise beim Geschlechtsverkehr übertragen werden.