Sicher Skifahren: Welche Versicherungen brauchen Wintersportler?
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Sicher Skifahren: Welche Versicherungen brauchen Wintersportler?

Schnee, Berge und ein paar Bretter unter den Füßen: Viel mehr braucht es theoretisch nicht zum Skifahren. Die richtige Versicherung sollte aber auch im Reisegepäck sein. Welche Policen man als Wintersportler braucht, lesen Sie hier.

Wichtig für jeden Wintersportler: Die Unfallversicherung

Obwohl die Zahl der Skiunfälle stetig zurückgeht: Ungefährlich sind Skifahren und Snowboarden nicht. Rund 40.000 Wintersportler verletzen sich jährlich auf den verschneiten Pisten. Das belegen Zahlen des Gesamtverbands der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV). Auch wenn viele Skifahrer glimpflich davonkommen, kann ein Skiunfall zu dauerhaften körperlichen Einschränkungen führen.

Eine private Unfallversicherung kommt für diverse Kosten auf, die infolge eines Unfalls auf Sie zukommen können. Darunter fallen beistimmte Behandlungen und Reha-Maßnahmen, die von der gesetzlichen Krankenkasse nicht übernommen werden. Bei bleibenden Schäden, zum Beispiel dem Verlust oder der Einschränkung eines Körperteils, erhalten Sie Geld von der Versicherung. Wenn Sie infolge des Unfalls nicht mehr arbeiten können, wird in der Regel eine lebenslange Unfallrente gezahlt.

Wer eine Unfallversicherung in erster Linie für den Skiurlaub abschließt, sollte darauf achten, dass auch Bergungs- und Rettungskosten, beispielsweise die Kosten für einen Hubschraubereinsatz nach einen Skiunfall, übernommen werden. Das ist nicht bei allen Anbietern der Fall.

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Mit den richtigen Versicherungen im Gepäck lässt sich der Skiurlaub deutlich entspannter genießen. 

Unverzichtbarer Schutz nicht nur beim Skifahren: Die private Haftpflichtversicherung

Wer anderen einen Schaden zufügt, muss dafür aufkommen – und das kann mitunter richtig teuer werden. Deshalb sollte eigentlich jeder eine Privathaftpflicht haben. Für Snowboard- und Skifahrer gilt das umso mehr.

Denn im Skiurlaub kann ein kleiner Fehler fatale Folgen haben: In Ihrer Euphorie missachten Sie vielleicht die Pistenregeln und übersehen beim Einfahren einen vorfahrtsberechtigten Skifahrer, der daraufhin schwer stürzt. Oder Sie verlieren als Anfänger die Kontrolle über Ihre Skier und mähen sämtliches vor einer Hütte abgestelltes Equipment um, wobei einige Skier und Stöcke beschädigt werden. In beiden Fällen können Schadenersatzforderungen auf Sie zukommen. Eine private Haftpflichtversicherung übernimmt diese Kosten für Sie und wehrt unberechtigte Forderungen ab.

Gut versorgt im Notfall: Auslandsreisekrankenversicherung

Perfekte Wintersportbedingungen sind in Deutschland vergleichsweise spärlich gesät. Kein Wunder also, dass es die Deutschen zum Skiurlaub oft nach Österreich, Frankreich und in die Schweiz zieht. Hier gilt zwar Ihre deutsche Krankenversicherungskarte (EHIC), allerdings nur in eingeschränktem Umfang: Sie erhalten damit nur die Leistungen, die ein gesetzlich versicherter Einheimischer im Urlaubsland erhalten würde. Und das ist mitunter sehr viel weniger, als wir es aus Deutschland gewohnt sind.

Bei einem Skiurlaub in den USA oder Kanada ist eine Auslandsreisekrankenversicherung absolut unverzichtbar. Denn hier müssen Sie medizinische Behandlungen komplett aus eigener Tasche bezahlen – und die Arztkosten sind in diesen Ländern extrem hoch.

Für Wintersportler ist eine Auslandskrankenversicherung auch deshalb wichtig, weil gute Policen die Kosten für den Rücktransport nach Hause übernehmen. Die gesetzlichen Krankenkassen kommen dafür grundsätzlich nicht auf.

Achten Sie beim Abschluss einer Reisekrankenversicherung unbedingt darauf, dass Rücktransporte übernommen werden, wenn sie „medizinisch sinnvoll“ sind. Enthält der Vertrag eine Klausel, die besagt, dass nur „medizinisch notwendige“ Rücktransporte abgedeckt sind, werden Sie nur im absoluten Notfall ausgeflogen. Nämlich dann, wenn eine Behandlung vor Ort nicht möglich ist – und das ist höchst selten der Fall.

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Für Vielfahrer und Besitzer teurer Skiausrüstungen kann sich eine spezielle Skiversicherung lohnen.

Spezielle Versicherungen fürs Skifahren: Sinnvoll oder Geldverschwendung?

Bei den drei genannten Versicherungen handelt es sich um allgemeine Policen, die Sie bei nahezu allen Versicherungsgesellschaften abschließen können. Mittlerweile werden aber auch Spezialversicherungen für den Skiurlaub angeboten. Diese erhalten Sie unter anderem bei Automobilclubs und Skiverbänden. Aber ist eine solche Versicherung wirklich sinnvoll?

Die Antwort: Jein. Es kommt auf den Einzelfall an. In der Regel enthalten diese Skiversicherungen eine Unfall- und Haftpflichtversicherung. Je nach Anbieter kommen weitere Bausteine hinzu, darunter:

  • Auslandsreisekrankenversicherung
  • Rechtsschutzversicherung
  • Reisegepäckversicherung
  • Reiseabbruchversicherung
  • Krankenhaustagegeldversicherung
  • Wintersportgeräteversichung.

Eine solche Versicherung zahlt also zum Beispiel auch, wenn Ihre Skier Opfer eines Diebstahls werden, zum Beispiel im Skikeller oder vor der Hütte beim Après-Ski.

Allerdings sollten Sie vor Abschluss einer Skiversicherung prüfen, ob die Leistungen nicht schon durch vorhandene Policen abgedeckt sind. Wenn Sie beispielsweise bereits eine Privathaftpflicht, eine Reisekranken- und eine Unfallversicherung haben, lohnt sich eine spezielle Wintersportversicherung meist nicht.

Anders kann es aussehen, wenn Sie häufig Skifahren gehen und eine sehr wertvolle Wintersportausrüstung besitzen. Dann kann sich eine Versicherung für die teuren Skier durchaus lohnen, zumal häufig auch Transport- und Bruchschäden mitversichert sind. Möglicherweise ist Ihre Wintersportausrüstung im Fall eines Diebstahls aber auch bereits über die Ihre Hausratversicherung abgesichert. Das können Sie in der Regel in den Vertragsunterlagen nachlesen oder bei Ihrer Versicherung erfragen.

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