Herzinfarkt wann tödlich?
Bei Verdacht auf einen Herzinfarkt Notruf 112 wählen
Bei Verdacht auf einen Herzinfarkt sollte rasch der Notruf über die 112 abgesetzt und der Herzinfarkt-Verdacht geäußert werden. So weiß der Notarzt, worauf er sich einstellen muss und kann einen Platz in einer entsprechenden Klinik anfragen. Der Umweg über den Hausarzt ist nicht geeignet, denn er kostet zu viel Zeit. Ebenfalls sollte der Betroffene nicht selbst in das Krankenhaus fahren und sich auch nicht fahren lassen. Der Notarzt ist der schnellste und direkteste Weg in eine auf Herzinfarkte spezialisierte Klinik.
Herzinfarkt wann tödlich? Wenn erste Hilfe bei Bewusstlosigkeit ausbleibt
Bis der Notarzt beim Patienten ist, sollte dieser bequem, mit dem Oberkörper leicht erhöht, gelagert werden. Beengende Kleidung am besten öffnen – ebenfalls ein Fenster, um die Atmung zu erleichtern. Auf keinen Fall darf der Betroffene allein gelassen werden; es können Wiederbelebungsmaßnahmen erforderlich werden. Verliert der Patient das Bewusstsein und ist keine Atmung erkennbar, muss von einem Herzstillstand ausgegangen und der Blutkreislauf künstlich aufrechterhalten werden.
Bei einem Herzstillstand gelingt es nur mit Hilfe der Herzdruckmassage, Blut und Sauerstoff durch den Körper zu transportieren. Bleibt die Herzdruckmassage aus, droht der Herzinfarkt tödlich zu enden.
Wie der Berufsverband Deutscher Internisten e.V. (BDI) erklärt, gilt für Geübte bei einem Herzstillstand: Abwechselnd dreißig Mal drücken und zwei Mal Mund-zu-Mund oder Mund-zu-Nase beatmen. Dies muss fortgeführt werden, bis der Notarzt eintrifft. Für Laien gilt: Auch die alleinige Herzdruckmassage ohne zusätzliche Mund-zu-Mund-Beatmung ist beim Herzstillstand lebensrettend.
Herzinfarkt wann tödlich? Wenn der Patient zu spät ins Krankenhaus kommt
Kommt der Herzinfarkt-Patient nicht schnell genug in ein Krankenhaus und wird der Infarkt nicht ensprechend behandelt und der Patient überwacht, kann der Herzinfarkt ebenfalls tödlich enden. Laut dem BDI sterben etwa 30 Prozent der Patienten mit akutem Herzinfarkt, bevor sie das Krankenhaus erreichen. Der rasche Notruf ist daher ein echter Lebensretter.
Im Krankenhaus ist Herzexperten zufolge der gefährlichste Zeitraum für Komplikationen innerhalb der ersten 48 Stunden nach dem Akutereignis. Dann drohen Komplikationen wie Herzrhythmusstörungen, die sich zu einem lebensbedrohlichen Kammerflimmern entwickeln und in einem plötzlichen Herzstillstand enden können. Der Patient muss in der Akutphase daher auf der Intensivstation ständig überwacht werden.
Wann ist ein Herzinfarkt tödlich? Bei Komplikationen wie Herzschwäche
Zu den weiteren lebensgefährlichen Komplikationen eines Herzinfarkts gehören die Herzschwäche sowie absterbendes Muskelgewebe. Bei einem akuten Infarkt, aber auch im weiteren Verlauf, kann sich eine Herzschwäche entwickeln. Ein Hinweis ist Atemnot. Das Blut von der infarktgeschädigten Herzkammer staut sich in die Lunge zurück. Die schwerste Form des Pumpversagens ist der kardiogene Schock, bei dem ein Kreislaufzusammenbruch droht. Dann kann der Herzinfarkt tödlich enden.
Auch wenn zu viel Muskelgewebe abstirbt, ist ein Herzinfarkt tödlich. Das durch den Herzinfarkt geschwächte Herzgewebe ist besonders anfällig für Druckbelastungen und Gewebeeinrisse. Reißt zum Beispiel die Herzwand ein, ist das für den Patienten tödlich. Je früher die Herzinfarkt-Behandlung eingeleitet wird, desto mehr Muskelgewebe kann gerettet werden.
Herzinfarkt behandeln: Das passiert im Krankenhaus
Unter Notarztbegleitung wird der Herzinfarkt-Patient in eine Klinik gebracht, die für diesen Notfall ausgerüstet ist und ein Herzkatheterlabor hat. Die Herzinfarkt-Behandlung sollte spätestens 120 Minuten nach Beginn der Schmerzen durchgeführt werden. Es gibt zwei Schwerpunkttherapien:
1. Reperfusionstherapie mit Ballondilatation und Stentimplantation
Der Arzt schiebt einen Katheter in das verstopfte Gefäß vor, dehnt die Engstelle, entfernt den Thrombus und setzt anschließend einen Stent ein. Das kleine Röhrchen aus Edelstahlgeflecht stabilisiert die Gefäßwand und verhindert einen erneuten Verschluss.
2. Fibrinolyse
Bei der Fibrinolyse wird das betroffene Herzkranzgefäß durch Medikamente geöffnet. Die Medikamente lösen das Gerinnsel auf und öffnen so die Engstelle. Diese Art der Herzinfarkt-Therapie erfolgt hauptsächlich, wenn das Krankenhaus nicht über ein Herzkatheterlabor verfügt und der Patient nicht im Zeitraum von 120 Minuten nach den ersten Brustschmerzen versorgt werden kann. Nach der Fibrolyse sollte rasch die Verlegung des Herzinfarkt-Patienten in ein kardiologisches Zentrum erfolgen.