Krebs in Mundhöhle und Rachen: Ursachen, Risikofaktoren und Symptome
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Krebs in Mundhöhle und Rachen: Ursachen, Risikofaktoren und Symptome

An Krebs in Mundhöhle und Rachen erkranken in Deutschland jedes Jahr mehr als 10.000 Menschen - Männer häufiger als Frauen. Das durchschnittliche Erkrankungsalter liegt für Männer bei 63 und für Frauen bei 66 Jahren. Ein bedeutender Risikofaktor ist Rauchen. Krebs in Mundhöhle und Rachen: Ursachen, Risikofaktoren und Symptome.

Was ist Krebs in Mundhöhle und Rachen?

Bei Krebs in Mundhöhle und Rachen handelt es sich um bösartige Neubildungen in dem Körperbereich. Die Bezeichnung bekommen die einzelnen Tumoren von dem Gewebe, in dem sie ihren Ursprung haben. 90 Prozent der Karzinome sind Plattenepithelkarzinome und etwas mehr als fünf Prozent Adenokarzinome, vor allem der Speicheldrüsen. Es ist möglich, dass gleichzeitig mehrere Stellen der Mundhöhle oder Stellen in Mundhöhle und Rachen beziehungsweise Kehlkopf betroffen sind. In diesem Fall spricht man von multilokulärem Tumorwachstum.

Ursachen von Krebs in Mundhöhle und Rachen

Krebsexperten sind sich einig: Zu den wichtigsten Risikofaktoren für die Entstehung von Krebs in Mundhöhle und Rachen gehören Rauchen und Alkoholkonsum. Menschen, die Rauchen und regelmäßig Alkohol trinken, haben ein 30-fach erhöhtes Risiko für Mundhöhlenkrebs im Vergleich zu Menschen, die das nicht tun. Wirken beide Risikofaktoren zusammen, verstärkt sich der Effekt. Ein weiterer bedeutender Risikofaktor ist eine Infektion mit Humanen Papillomviren (HPV) der Gruppe der Hochrisiko-Viren. Einseitige, vitaminarme Ernährung sowie ein übermäßiger Fleischverzehr gehören ebenfalls zu den bekannten Einflussgrößen.

Als mögliche Risikofaktoren diskutieren Experten zudem eine unzureichende Mundhygiene und mechanische Irritationen, wie sie bei schlechtsitzendem Zahnersatz auftreten können. Bei Krebs an der Lippe (Lippenkarzinom) spielt die Sonneneinstrahlung eine Rolle. Ein erhöhtes Erkrankungsrisiko tragen außerdem Menschen mit einem stark geschwächten Immunsystem sowie Patienten mit Diabetes mellitus in sich. Zudem gibt es deutliche Hinweise, dass genetische Veranlagung bei der Krebsentstehung mit einwirkt.

Krebs in Mundhöhle und Rachen erkennen

Oftmals ist es der Zahnarzt, dem Veränderungen in der Mundhöhle im Rahmen einer Kontrolluntersuchung auffallen. Möglich ist aber auch, dass die Patienten selbst spüren, dass etwas anders ist als gewohnt. Zu den möglichen Mundhöhlenkrebs-Symptomen gehören:

  • Schwellungen
  • weißliche oder rötliche Flecken, die sich nicht abwischen lassen
  • raue Stelle auf der Schleimhaut
  • eingezogene Bereiche
  • Stellen, die an Druckstellen oder Bissverletzungen erinnern
  • nicht heilende Wunden
  • Blutungen
  • geschwollene Lymphknoten am Hals
  • unklare Zahnlockerung
  • Mundgeruch
  • Beschwerden beim Kauen oder Schlucken
  • vermehrter Speichelfluss
  • Probleme beim Sprechen
  • verminderte Beweglichkeit der Zunge
  • Fremdkörpergefühl
  • Taubheitsgefühle an Lippe, Zunge, Zahnfleisch, Schleimhaut oder Zähnen

Wer Veränderungen im Mund feststellt, die nach zwei Wochen nicht heilen oder abklingen, sollte zum Zahnarzt gehen und ihm diese zeigen. Bei Verdacht wird dieser eine Gewebeprobe entnehmen und sie in ein Labor zur Untersuchung schicken.

„Nach den vorlie­genden Angaben zum Tumorstadium (in 75% bis 80% vorhanden) wird mehr als jeder dritte Tumor bei Frauen im frühen Stadium (T1) diagnostiziert, aber nur jede vierte Erkrankung bei Männern.“
— Zentrum für Krebsregisterdaten am Robert Koch-Institut (RKI)

Krebs in Mundhöhle und Rachen behandeln

Die Behandlung von Mundhöhlenkrebs ist abhängig von der Tumorart, der Stelle der Tumorbildung, dem Krebsstadium, der Aggressivität des Tumors ist sowie dem Gesundheitszustand des Patienten. Die Operation ist eine wichtige Behandlungssäule und hat das Ziel, den Krebs vollständig zu entfernen. Ist der Mundhöhlenkrebs bereits weiter fortgeschritten, kommt ergänzend zu einer Operation oftmals die Strahlentherapie oder die Strahlen-Chemotherapie zum Einsatz. Welche Behandlungsmöglichkeiten es gibt, welche Vorteile welches Verfahren bietet und mit welchen Nebenwirkungen der Patient rechnen muss, bespricht der Arzt mit dem Betroffenen.

„Die Operation läuft in zwei Phasen ab: Zuerst wird das Tumorgewebe gänzlich entfernt (reseziert, siehe Resektion). Dabei muss ausreichend viel gesundes Gewebe mit entfernt werden (sogenannter „Sicherheitsabstand“). So ist die Wahrscheinlichkeit größer, dass auch der Tumor vollständig entfernt wird und er nicht wieder auftritt (Rezidiv). In der zweiten Phase wird die defekte Stelle wiederaufgebaut (rekonstruiert, siehe Rekonstruktion).“
— Patientenleitlinie „Mundhöhlenkrebs“, Leitlinienprogramm Onkologie

Wie sind die Heilungschancen bei Krebs in Mundhöhle und Rachen?

Ist der Krebs weit fortgeschritten oder hat in andere Organe gestreut, ist eine Heilung weniger wahrscheinlich. Dann zielt die Behandlung darauf, das Leben zu verlängern, die Lebensqualität möglichst zu erhalten und Beschwerden zu lindern. Dafür stehen Chemotherapie oder Strahlentherapie zur Verfügung. Manchmal ist auch hier eine Operation hilfreich.

Nach Angaben des Zentrums für Krebsregisterdaten am Robert Koch-Institut weisen Frauen mit 59 Prozent im Vergleich zu Männern mit 48 Prozent insgesamt höhere relative 5-­Jahres-­Über­lebensraten auf. Dazu trägt den Experten zufolge ein bei Frauen geringerer Anteil durch Tabak­ und Alkoholkonsum geförderter Krebserkrankungen von Mundboden, Zunge und Rachen bei, die mit geringeren Überlebensaus­sichten verbunden sind als beispielsweise bösartige Tumoren von Lippe und Speicheldrüsen.

Krebs in Mundhöhle und Rachen vorbeugen: Das können Sie tun

Sie können Ihr Risiko senken, an Mundhöhlen- und Rachenkrebs zu erkranken, wenn Sie:

  • nicht rauchen.
  • nur wenig Alkohol trinken.
  • auf eine gründliche Mundhygiene achten: Putzen Sie die Zähne zweimal täglich, bei Bedarf auch zwischendurch.
  • Zahnseide oder Interdentalbürstchen nutzen, um auch die Zahnzwischenräume zu erreichen.
  • zweimal im Jahr zur Kontrolle zum Zahnarzt gehen.
  • auf Veränderungen im Mund achten und diese untersuchen lassen.
Disclaimer: Dieser Text enthält nur allgemeine Hinweise und ist nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung geeignet. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen. Alle individuellen Fragen, die Sie zu Ihrer Erkrankung oder Therapie haben, besprechen Sie mit Ihrem behandelnden Arzt.
AL
Ann-Kathrin Landzettel
Autor/-in
Ann-Kathrin Landzettel M. A. ist Gesundheitsjournalistin aus Leidenschaft. Vor allem zwei Fragen treiben die geprüfte Gesundheits- und Präventionsberaterin an: Wie können wir lange gesund bleiben – und wie im Krankheitsfall wieder gesund werden? Antworten findet sie unter anderem im intensiven Austausch mit Ärztinnen und Ärzten sowie in persönlichen Gesprächen mit Patientinnen und Patienten. Seit fast zehn Jahren gibt sie dieses Wissen rund um Gesundheit, Medizin, Ernährung und Fitness an ihre Leserinnen und Leser weiter.
Ann-Kathrin Landzettel
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