Krebs in Mundhöhle und Rachen: Ursachen, Risikofaktoren und Symptome
Was ist Krebs in Mundhöhle und Rachen?
Bei Krebs in Mundhöhle und Rachen handelt es sich um bösartige Neubildungen in dem Körperbereich. Die Bezeichnung bekommen die einzelnen Tumoren von dem Gewebe, in dem sie ihren Ursprung haben. 90 Prozent der Karzinome sind Plattenepithelkarzinome und etwas mehr als fünf Prozent Adenokarzinome, vor allem der Speicheldrüsen. Es ist möglich, dass gleichzeitig mehrere Stellen der Mundhöhle oder Stellen in Mundhöhle und Rachen beziehungsweise Kehlkopf betroffen sind. In diesem Fall spricht man von multilokulärem Tumorwachstum.
Ursachen von Krebs in Mundhöhle und Rachen
Krebsexperten sind sich einig: Zu den wichtigsten Risikofaktoren für die Entstehung von Krebs in Mundhöhle und Rachen gehören Rauchen und Alkoholkonsum. Menschen, die Rauchen und regelmäßig Alkohol trinken, haben ein 30-fach erhöhtes Risiko für Mundhöhlenkrebs im Vergleich zu Menschen, die das nicht tun. Wirken beide Risikofaktoren zusammen, verstärkt sich der Effekt. Ein weiterer bedeutender Risikofaktor ist eine Infektion mit Humanen Papillomviren (HPV) der Gruppe der Hochrisiko-Viren. Einseitige, vitaminarme Ernährung sowie ein übermäßiger Fleischverzehr gehören ebenfalls zu den bekannten Einflussgrößen.
Als mögliche Risikofaktoren diskutieren Experten zudem eine unzureichende Mundhygiene und mechanische Irritationen, wie sie bei schlechtsitzendem Zahnersatz auftreten können. Bei Krebs an der Lippe (Lippenkarzinom) spielt die Sonneneinstrahlung eine Rolle. Ein erhöhtes Erkrankungsrisiko tragen außerdem Menschen mit einem stark geschwächten Immunsystem sowie Patienten mit Diabetes mellitus in sich. Zudem gibt es deutliche Hinweise, dass genetische Veranlagung bei der Krebsentstehung mit einwirkt.
Krebs in Mundhöhle und Rachen erkennen
Oftmals ist es der Zahnarzt, dem Veränderungen in der Mundhöhle im Rahmen einer Kontrolluntersuchung auffallen. Möglich ist aber auch, dass die Patienten selbst spüren, dass etwas anders ist als gewohnt. Zu den möglichen Mundhöhlenkrebs-Symptomen gehören:
- Schwellungen
- weißliche oder rötliche Flecken, die sich nicht abwischen lassen
- raue Stelle auf der Schleimhaut
- eingezogene Bereiche
- Stellen, die an Druckstellen oder Bissverletzungen erinnern
- nicht heilende Wunden
- Blutungen
- geschwollene Lymphknoten am Hals
- unklare Zahnlockerung
- Mundgeruch
- Beschwerden beim Kauen oder Schlucken
- vermehrter Speichelfluss
- Probleme beim Sprechen
- verminderte Beweglichkeit der Zunge
- Fremdkörpergefühl
- Taubheitsgefühle an Lippe, Zunge, Zahnfleisch, Schleimhaut oder Zähnen
Wer Veränderungen im Mund feststellt, die nach zwei Wochen nicht heilen oder abklingen, sollte zum Zahnarzt gehen und ihm diese zeigen. Bei Verdacht wird dieser eine Gewebeprobe entnehmen und sie in ein Labor zur Untersuchung schicken.
Krebs in Mundhöhle und Rachen behandeln
Die Behandlung von Mundhöhlenkrebs ist abhängig von der Tumorart, der Stelle der Tumorbildung, dem Krebsstadium, der Aggressivität des Tumors ist sowie dem Gesundheitszustand des Patienten. Die Operation ist eine wichtige Behandlungssäule und hat das Ziel, den Krebs vollständig zu entfernen. Ist der Mundhöhlenkrebs bereits weiter fortgeschritten, kommt ergänzend zu einer Operation oftmals die Strahlentherapie oder die Strahlen-Chemotherapie zum Einsatz. Welche Behandlungsmöglichkeiten es gibt, welche Vorteile welches Verfahren bietet und mit welchen Nebenwirkungen der Patient rechnen muss, bespricht der Arzt mit dem Betroffenen.
Wie sind die Heilungschancen bei Krebs in Mundhöhle und Rachen?
Ist der Krebs weit fortgeschritten oder hat in andere Organe gestreut, ist eine Heilung weniger wahrscheinlich. Dann zielt die Behandlung darauf, das Leben zu verlängern, die Lebensqualität möglichst zu erhalten und Beschwerden zu lindern. Dafür stehen Chemotherapie oder Strahlentherapie zur Verfügung. Manchmal ist auch hier eine Operation hilfreich.
Nach Angaben des Zentrums für Krebsregisterdaten am Robert Koch-Institut weisen Frauen mit 59 Prozent im Vergleich zu Männern mit 48 Prozent insgesamt höhere relative 5-Jahres-Überlebensraten auf. Dazu trägt den Experten zufolge ein bei Frauen geringerer Anteil durch Tabak und Alkoholkonsum geförderter Krebserkrankungen von Mundboden, Zunge und Rachen bei, die mit geringeren Überlebensaussichten verbunden sind als beispielsweise bösartige Tumoren von Lippe und Speicheldrüsen.
Krebs in Mundhöhle und Rachen vorbeugen: Das können Sie tun
Sie können Ihr Risiko senken, an Mundhöhlen- und Rachenkrebs zu erkranken, wenn Sie:
- nicht rauchen.
- nur wenig Alkohol trinken.
- auf eine gründliche Mundhygiene achten: Putzen Sie die Zähne zweimal täglich, bei Bedarf auch zwischendurch.
- Zahnseide oder Interdentalbürstchen nutzen, um auch die Zahnzwischenräume zu erreichen.
- zweimal im Jahr zur Kontrolle zum Zahnarzt gehen.
- auf Veränderungen im Mund achten und diese untersuchen lassen.