Radicchio: Alles zur italienischen Kulturpflanze
Radicchio: Was bedeutet „Zichorie“?
Oft wird der Radicchio auch als „Zichoriensalat“ bezeichnet. Zichorie (lat. cichorea) ist die Bezeichnung für die „Gemeine Wegwarte“, die Gattung der Korbblütler, zu denen der Radicchio gehört. Es handelt sich dabei um eine - meist in Mitteleuropa und Asien wachsende - Pflanze, die unter anderem als Heilpflanze bei Magen-Darm-Beschwerden verwendet wird. Blattgemüse wie Radicchio, aber auch Chicorée gehören dabei zu den Kulturformen der Zichorien.
Radicchio: Gesundes Blattgemüse
Der bittere Geschmack des Radicchios resultiert aus den in ihm enthaltenen Bitterstoffen (Lactucopikrin), die auch Bestandteil anderer Salatsorten wie Chicorée sind. Lactucopikrin gilt als verdauungsfördernd, da der Gallenfluss angeregt wird. Neben seiner verdauungsfördernden Wirkung gilt Radicchio zudem als fettbindend, sodass der Cholesterinspiegel im Blut gesenkt wird. Weiterhin liefert das gesunde Blattgemüse reichlich Kalium, Kalzium, Eisen, Magnesium, Vitamin A, Vitamin B1, Vitamin B2, Vitamin E und Vitamin C.
Im Folgenden haben wir die wichtigsten Radicchio Inhaltsstoffe für Sie aufgeführt:
Radicchio |
Nährwert pro 100 Gramm |
---|---|
Kcal |
14 |
Kalium |
0,24 Gramm |
Kalzium |
0,04 Gramm |
Magnesium |
0,0011 Gramm |
Eisen |
0,015 Gramm |
Vitamin A |
133 µg |
Vitamin B1 |
40 µg |
Vitamin B2 |
30 µg |
Vitamin E |
500 µg |
Vitamin C |
30000 µg |
Wann hat Radicchio Saison?
Die Hauptsaison von Radicchio beginnt im Juni und geht bis in den November hinein. Zu dieser Zeit erhalten Sie das gesunde Blattgemüse als Freilandware. Zwischen Juni und November haben außerdem weitere Salatsorten wie Romanasalat, Feldsalat und Endiviensalat Saison.
Beliebt im Anbau: Radicchio Variegata di Chioggia
Radicchio gibt es in unterschiedlichsten Sorten, beispielsweise der Radicchio Rosso di Verona: Ein Salat mit weißen Blattrippen mit einem „lockeren“, zylindrischen Wuchs. Eine besonders beliebte Sorte ist zudem der Radicchio Variegata di Chioggia. Dabei handelt es sich um einen festen, rundförmigen Salat mit weißen Blattrippen und dunkelroten Blättern. Der Salatkopf beträgt einen Durchmesser von etwa 10 Zentimetern und wird in der Regel im Juni ausgesät.
Radicchio zubereiten: Dünsten, braten, blanchieren, roh essen
Der Radicchiosalat lässt sich auf unterschiedliche Weise zubereiten. So können Sie ihn roh essen, aber auch braten, dünsten oder blanchieren. Wer den bitteren Geschmack des Salates reduzieren möchte, sollte die Blattrippen entfernen: Hier versteckt sich nämlich der größte Anteil an Bitterstoffen. Doch bedenken Sie: Mit der Reduktion von Bitterstoffen gehen auch gesundheitsfördernde Komponenten verloren.
Wenn Sie den Zichoriensalat braten oder dünsten möchten, empfiehlt sich die Zugabe von Olivenöl. Wer ihn roh essen möchte, kann ihn mit ein wenig Zitronensaft verfeinern. Beim roh essen sollte der Radicchio zudem vorher gut gewaschen werden.
Radicchio anbauen: Darauf sollten Sie achten
Wer den Radicchio selbst anbauen möchte, sollte die Jungpflanzen vor der Pflanzung ins Freie vorkultivieren. Hier sollten Sie die Jungpflanzen ab Mitte März im Innenraum (bspw. in einem Topf) vorziehen und ab Juni ins Freie bringen. Als Daumenregel gilt: Übersteigen die Temperaturen etwa 17°, können Sie die Pflanzen im Freien aussetzen. Lassen Sie sich zum Radicchio Anbau auch gerne von einem professionellen Garten- und Landschaftsbauer beraten.
Radicchio: Standort und Boden
Radicchio lässt sich am besten auf einem humushaltigen und lockeren Boden an einem sonnig bis halbschattigen Standort pflanzen. Ist der Boden nicht besonders nährstoffhaltig, können Sie mit einem biologischen Dünger oder Kompost nachhelfen.
Radicchio pflanzen
Werden die Jungpflanzen im Beet ausgesetzt, sollten Sie wie folgt vorgehen:
Schritt 1: Boden mit einer Harke auflockern. Kleine Pflanzlöcher in einem Abstand von 30 Zentimetern zueinander ausheben. Jungpflanze anschließend einsetzen.
Schritt 2: Pflanzloch mit Erde bedecken, danach großzügig gießen.
Radicchio pflegen
Bei der Pflege des Radicchiosalates ist es wichtig, die Pflanze vor Staunässe zu schützen. So sollte sie zwar regelmäßig gegossen werden, aber nicht zu viel und zu stark. Nutzen Sie außerdem lediglich biologischen Dünger.
Radicchio ernten
Die Salatköpfe werden nach erfolgreicher Anpflanzung etwa im Oktober/November geerntet, meist sind nach Einpflanzung etwa 8 bis 12 Wochen vergangen. Schneiden Sie zur Radicchio Ernte den ganzen Salatkopf kurz über der Erde mit einem Messer ab.
Quellen:
Wikipedia.org: Gemeine Wegwarte
Gesundheit.gv.at: Saisonkalender Oktober - Radicchio
Apotheken-Umschau.de: Radicchio - Bitter aber gesund
Mein-Italien.Info: Essen und Trinken - Radicchio
Deaflora.de: Radicchio Variegata di Chioggia